Lukas Maisel

Tanners Erde

Novelle
Cover: Tanners Erde
Rowohlt Verlag, Hamburg 2022
ISBN 9783498003081
Gebunden, 144 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Ein kleiner Hof im Schweizer Voralpenland. Ein Leben von zeitloser Einfachheit. Doch dann geschieht, was hier noch nie geschah. Dies ist die Geschichte des Bauern Tanner und seiner Frau, die buchstäblich an den Rand ihrer Welt geraten. Ihr Hof mit den paar Kühen wirft gerade genug zum Leben ab - dann tun sich in seinem Land, völlig unerklärlich, zwei riesige, bodenlose Löcher auf. Sind sie Omen, Strafe, Zufall? Tanner will erst keine Hilfe annehmen, er will das Richtige tun und tut deshalb das Falsche. Er muss zusehen, wie sein einfaches, stilles Leben auseinanderfällt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.11.2022

Das Leben von Bauer Tanner gerät aus der Bahn: Auf einmal findet er riesige Löcher auf seiner Wiese in einem Alpendorf und regt sich richtig auf. Das beschreibt Lukas Maisel feinsinnig und poetisch, meint Lerke von Saalfeld. Unsicher werden die Bedingungen für Tanner, unheimlich die Löcher im Boden, die Lebensgrundlage schwankt und kippt letztlich. Wie der Autor das in variierenden Tönen porträtiert, gefällt der Rezensentin und sie empfiehlt die Novelle.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 28.07.2022

Nur wenige Worte verliert Samuel Hamen über die Novelle von Lukas Maisel, die der Kritiker vor allem für ihre Knappheit lobt. Im Stil der arte povera, karg, "fast schon ärmlich", erzählt ihm der Schweizer Autor vom Milchbauern Ernst Tanner, der plötzlich ein mysteriöses Erdloch auf seinem Hof entdeckt: Das Loch führt den Bauern an den Abgrund, niemand im Dorf will Tanner helfen, verrät der Rezensent, für den so viel Konzentration auf das Wesentliche reines Leseglück bedeutet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.07.2022

Rezensent Rainer Moritz beobachtet, wie Lukas Maisel in "Tanners Erde" die Figur des Bauern entdeckt. Der Schweizer Autor erzählt von Ernst Tanner und seiner Ehefrau Marie, die im fiktiven Schweizer Voralpendorf Huswil eine Milchwirtschaft betreiben und auf deren Grundstück eines Tages unerklärliche Löcher auftauchen: Das weckt nicht nur das mediale und wissenschaftliche Interesse, sondern stürzt den Bauern in eine Art Hiobs-Geschichte, erklärt Moritz. Die Sätze sind ihm zufolge stets knapp und erlauben an mancher Stelle auch postmoderne Scherze, die jedoch trotz Charme etwas oberflächlich bleiben. So auch das Verhältnis zum Protagonisten Tanner, der Moritz nur dann rührt, wenn er seine geliebten Milchkühe an den Schlachter verkaufen muss. Die Symbolik der Löcher wird für den Rezensenten auch nicht klar, aber allzu lange treibt den Leser die Frage danach auch nicht um , schließt er.