Katerina Tuckova

Das Vermächtnis der Göttinnen

Eine merkwürdige Geschichte aus den Weißen Karpaten. Roman
Cover: Das Vermächtnis der Göttinnen
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2015
ISBN 9783421046307
Gebunden, 416 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Tschechischen von Eva Profousová. Verstreut in den Weißen Karpaten liegen einzelne Hütten, weit entfernt von allem. Es ist die Heimat der weisen Frauen, die ihr Wissen seit Generationen weiterreichen. Sie gelten als Göttinnen mit magischen Heilkräften und der Fähigkeit, die Zukunft vorherzusehen. Warum nur haben sie ihre eigene nicht gesehen? Als Jugendliche muss Dora, die letzte der Göttinnen, miterleben, wie ihre Tante Surmena in die psychiatrische Klinik eingewiesen wird, und sie kehrt dem archaischen Leben den Rücken, verschreibt sich Fortschritt und Wissenschaft. Erst viel später, als die Archive der Staatssicherheit geöffnet werden, begreift sie, dass Surmena, wie auch die anderen Göttinnen, als regimefeindlich verfolgt worden war. Fassungslos deckt Dora bis dahin unbekannte Schicksale ihrer Familie auf. Eine Spur führt gar zu der von Himmler angelegten Hexenkartothek. Haben die Göttinnen etwa mit den Deutschen kollaboriert? Ein Roman über Macht, Korruption und Verrat in totalitären Regimen, über Rationalität und Magie.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.01.2016

In ihrer tschechischen Heimat ist Kateřina Tučkovás zweiter Roman zum Bestseller geworden, erzählt die Rezensentin Katharina Granzin. Sie hat dafür zwei Erklärungen: Zum einen sei das Buch schlichtweg spannender und gut recherchierter "Faktenroman" über Heilerinnen aus dem mährischen Bergdorf Žítková, die lange Zeit als Hexen hingerichtet und später von den Nazis zum Forschungsobjekt gemacht wurden. Zum anderen trifft das Buch laut Granzin den Nerv der postkommunistischen Gesellschaft, wenn Kommunisten für das Verschwinden der beinahe magischen Kräfte verantwortlich gemacht würden. Befürchtungen, es handele sich hier um einen esoterischen Roman, kann Granzin zerstreuen: Der Zugang der Literaturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin sei ein sehr rationaler.

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