Judy Batalion

Sag nie, es gäbe nur den Tod für uns

Die vergessene Geschichte jüdischer Freiheitskämpferinnen
Cover: Sag nie, es gäbe nur den Tod für uns
Piper Verlag, München 2021
ISBN 9783492059565
Gebunden, 624 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Maria Zettner. Vor einiger Zeit stieß Judy Batalion auf die Berichte junger jüdischer Frauen, die im Widerstand gegen die Nazis kämpften. Diese "Ghetto-Mädchen" versteckten Revolver in Brotlaiben und bombardierten Züge. Sie flirteten mit den Nazis, bestachen sie mit Schnaps - und töteten sie. Warum hatte Batalion, die in einer Familie von Holocaust-Überlebenden aufgewachsen war, nie davon gehört? Hier erzählt sie die wahre Geschichte dieser mutigen Frauen. Im Zentrum steht die Polin Renia Kukielka, die sich durch ihr vom Krieg gezeichnetes Land bewegt und ständig riskiert, für den Widerstand zu sterben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.01.2022

Durchaus bewegend findet der rezensierende Historiker Stephan Lehnstaedt, was Judy Batalion über Jüdinnen im Widerstandskampf gegen die Nazis erzählt, denn es waren tatsächlich oft Frauen, die als Kurierinnen und Kämpferinnen einen Großteil der Untergrund-Arbeit leisteten. Wir alle kennen Marek Edelman und Abba Kovner, aber wer hat schon von Zivia Lubetkin, Chaika Klinger oder Renia Kukielka gehört? Dass Batalion von diesen Frauen einfühlsam und mitreißend erzählt, rechnet Lehnstaedt zu den Stärken dieses Buch, zu seinen Schwächen zählt der Rezensent dagegen die fehlende Analyse zu Herkunft und Motiven ihrer Protagonistinnen. Da gerät Batalion die Darstellung zum Heldinnengesang, unwissenschaftlich, klischeehaft und "sehr amerikanisch", wie Lehnstaedt findet. Als Gegengewicht empfiehlt er Ingrid Strobls Studie "Die Angst kam erst danach" über jüdische Frauen im Widerstand".
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