Jessica Cargill Thompson

40 Architects under 40

Cover: 40 Architects under 40
Taschen Verlag, Köln 2000
ISBN 9783822862124
Gebunden, 560 Seiten, 25,54 EUR

Klappentext

Who are the Norman Fosters, Richard Meiers and Tadao Andos of tomorrow? Who will be building our airports, museums, and homes in the 21st century? Discover the next generation of designers who are already starting to shape the future of architecture for the new millennium, redefining the relationships between culture, environment, structure, and space. Some of the architects featured, such as Shigeru Ban of Japan and Ben van Berkel from Holland, have already gained critical acclaim for their work. The rest, such as Marc Barani and Aranda Pigem Vilalta, are waiting in the wings.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.11.2000

Hanno Rauterberg findet es an der Zeit, dass sich Architekten mit dem Big-Brother-Haus beschäftigen. Die Formlosigkeit und Null-Ästhetik könnte nämlich Zukunft haben. Drei Bücher über neue Architektur entwerfen nämlich eine Welt "in der die Digitalisierung unser Ortsgefühl und Schutzbedürfnis verändert." Davon gefällt Rauterberg eines gut, eines mittel und eines schlecht. Zweifelhaft bleiben seine eigenen Bewertungskriterien.
1) Jessica Cargill Thompson: "40 Architects under 40"
Die 40 Architekten aus aller Welt kreieren weitgehend eine "keimfreien Moderne", so Rauterberg, in der die Zukunft "welk" aussieht. Zu den bemerkenswerten Konzepten gehört für ihn die Papparchitektur des Japaners Shiguru Ban und die neue Ornamentik des Deutschen Andreas Hild. Die zudem "vagen Eindrücke" des Bands sind nicht "für den Kopf, sondern das Auge" gemacht. Ja, wozu gehört das Auge denn, Herr Rauterberg?
2) Angelika Schnell: "Junge deutsche Architekten 2"
Dieses Buch fragt nach dem "Selbstverständnis und den Glaubenssätzen einer Generation". Die will pragmatisch sein, keinem neuen Wirklichkeitsideal mehr huldigen, schafft dann aber doch Wohnhäuser ohne vordefinierte Räume und sucht "das Andere im Gewohnten", so Rauterberg. Unklar, warum er darin keinen Widerspruch sieht. Das Buch findet er unanschaulich und "theorieverknotet."
3) Frédéric Migayrou: "ArchiLab Orléans 2000"
Bleibt der für Rauterberg gelungene dritte Band im Bunde, der allerdings nur im Rathaus von Orleans bestellt werden kann. Die 30 französischen, holländischen und amerikanischen Büros geben sich "völlig enthemmt", so der Rezensent. Sie liefern eine "Architektur der Beweglichkeit", die in der verspielten Gestaltung des Buches ihren Ausdruck findet. Die Gegenwart gerät dabei nicht aus dem Blick, dennoch entwickelt manch einer eine "prophetische Kraft". Dazu gehören Leinwände, auf denen Videobilder der Bewohner "flimmern". Womit Rauterberg wieder bei Big Brother wäre.