Jacob Burckhardt

Die Cultur der Renaissance in Italien

Jacob Burckhardt Werke. Kritische Gesamtausgabe Band 4
Cover: Die Cultur der Renaissance in Italien
C.H. Beck Verlag, München 2018
ISBN 9783406721571
Gebunden, 724 Seiten, 148,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von der Jacob Burckhardt-Stiftung, Basel. Die Cultur der Renaissance in Italien, Jacob Burckhardts berühmtestes Werk, gehört zu den einsamen Gipfeln der Geschichtsschreibung. Bis heute prägt sie unser Bild von der Renaissance. Nun erscheint die erste wirklich kritische Edition, in der die Entstehung des Buches ebenso nachvollziehbar wird wie seine Editionsgeschichte seit der Erstausgabe. Zum ersten Mal wird hier das Material im Nachlass des Basler Gelehrten systematisch herangezogen. Die über 1200 Zettel mit Notizen, aus denen das Buch sich entwickelte, lassen dessen Konzeption und Machart deutlich erkennen. Sie dokumentieren zudem höchst aufschlussreiche Reflexionen Burckhardts, die im fertigen Buch keinen Platz mehr fanden. Auch formulierte Burckhardt hier oft unmittelbarer und schärfer als in seinem gedruckten, weltweit bekannten Text. So erlaubt es diese Ausgabe, das Werk in ganz neuem Licht zu lesen. Außerdem wurden die Quellen, auf die es sich stützt, erstmals genau überprüft.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.05.2018

Der hier rezensierende Historiker Volker Reinhardt freut sich über den pünktlich zum 200. Geburtstag von Jacob Burckhardt vorliegenden 4. Band der Kritischen Gesamtausgabe. Auch wenn der historische Mehrwert von  Burckhardts "Cultur der Renaissance" eher gering ausfallen mag - der Schweizer Kunsthistoriker verzichtete weitgehend auf alle Kriterien der Quellenkritik und missachtete die wissenschaftliche Maßstäbe des 19. Jahrhunderts, bemerkt der Rezensent - überzeugt ihn das Werk in erster Linie literarisch: Gebannt lässt sich der Kritiker von diesem, wie er findet, geschickt komponierten "historischen Roman" durch die Renaissance in "goldenen und blutigen" Farben nehmen. Allein wie Burckhardt den "satanischen Charakter" der Borgia-Herrschaft beschreibt, hat den Rezensenten beeindruckt. "Weltliteratur!", jubelt er.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.05.2018

Gustav Seibt freut sich sichtlich an der neuen kritischen Ausgabe von Jacob Burckhardts Hauptwerk. Die ursprüngliche Textgestalt vor Augen zu haben, die "hübschen" Randglossen, aber nicht die über 1200 Quellenexzerpte, gefällt dem Rezensenten. Frisch erscheint ihm der Text schon durch die Neigung des Autors zur Paraphrase aus dem Originalmaterial. Burckhardts dezidiert grausame, von Selbst- und Prunksucht geprägte Renaissance ist dem heutigen Leser nahe, findet Seibt. Des Autors Fähigkeit zum Staunen über das Geschichtliche fasziniert den Rezensenten ein ums andere Mal.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 24.05.2018

Der hier rezensierende Historiker Bernd Roeck, selbst Autor einer Geschichte der Renaissance, sieht die düsteren Prognosen Jacob Burckhardts überreich erfüllt. Nah ist ihm der Autor vor allem in seinem zum 200. Geburtstag im Rahmen der kritischen Gesamtausgabe "knapp kommentiert" und "gut lesbar" neu herausgegebenen Hauptwerk. Roeck hebt das Epochemachende des Werks noch einmal hervor, die Welt von Gewalt, Leidenschaft und Liebe, Krieg und Dämonen, in die der Autor den Leser führt, und den leicht ironischen, immer gelassenen Ton. Burckhardts These von der italienischen Renaissance als der Geburtsstunde des modernen Europäers scheint dem Rezensenten weiterhin diskussionswürdig.
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