Jackie Thomae

Momente der Klarheit

Roman
Cover: Momente der Klarheit
Hanser Berlin, Berlin 2015
ISBN 9783446249431
Gebunden, 288 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Engelhardt nimmt Anlauf und verlässt die Party durch das Fenster im ersten Stock. Seine beste Freundin Maren trinkt nicht mehr und verwandelt sich in ihr höheres Ich. Marens Ex-Lover Clemens fühlt sich mittelmäßig, hat dafür aber originellen Sex, und Bender, auf dessen Hochzeit sich alle treffen, regelt seine Angelegenheiten und verschwindet, wahrscheinlich für immer. Allen gemeinsam ist, dass sie rastlos und unglücklich sind, obwohl es ihnen eigentlich ganz gut geht. Und dass sie ihre Liebe in einem hellen Moment als das sehen, was sie ist, nämlich vorbei. Jackie Thomaes Debütroman ist so hart und komisch wie das wahre Leben - eine unromantische Komödie über die menschliche Sehnsucht in den Städten von heute.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.12.2015

Jaeckie Thomaes Debütroman "Momente der Klarheit" hat Wiebke Porombka nicht ganz überzeugen können. Zwar gefällt der Rezensentin, wie die Autorin in miteinander verknüpften Episoden in die Köpfe ihrer Protagonisten schaut, bald muss sie aber doch gestehen, dass ihr die an ihren Beziehungsproblemen verzweifelnden Protagonistinnen, allesamt um die vierzig, zu klischeehaft erscheinen. Amüsant sind diese Alltagsmiseren durchaus, auf Dauer aber doch auch ziemlich ermüdend, schließt die Kritikerin.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 10.12.2015

In "Momente der Klarheit" beschreibt Jackie Thomae diese kleinen, scheinbar unwichtigen Augenblicke, in denen eine Illusion verloren und eine Beziehung in die Brüche geht, erzählt Rezensent Ijoma Mangold. Die einzelnen Episoden, die vornehmlich in der Berliner Kreativszene spielen, sind böse, präzise beobachtet und unfassbar unterhaltsam, findet er, was ihn angesichts der mangelnden Aufmerksamkeit für dieses Buch ein wenig am gegenwärtigen Geschmack des Literaturbetriebs zweifeln lässt. Selten hat man so oft das Gefühl, eine Autorin habe eine kleine, neue menschliche Wahrheit entdeckt wie hier, verspricht Mangold begeistert.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.08.2015

Endlich einmal ein so richtig aus dem Leben gegriffener Roman über die arrivierte Schickeria in Berlin-Mittes Medienberufs-Dunstkreis, freut sich Moritz Müller-Schwefe, der ohne Umschweife einräumt, sich im Debütroman der ansonsten auf Lebensratgeber abonnierten Jackie Thomae zum guten Teil selbst wiederzuerkennen. Menschen um die vierzig haben hier Sinnkrisen, gehen zum Psychotherapeuten und überprüfen die Grundlagen ihrer Beziehungen, berichtet der Kritiker unter Hinweis darauf, dass die Autorin die Kitschfallen des Stoffs mit gutem "Witz und Timing" umfährt. Auch deshalb und nicht zuletzt wegen des "psychologischen Blicks" auf das Ensemble lacht man bei der Lektüre häufiger als dass man weint, versichert der Rezensent, für den nach diesem Buch kein Zweifel bestehen kann: "So ist das Leben."
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