Herman Melville

Moby Dick oder Der Wal

Vollständige Lesung. 2 MP3-CDs
Cover: Moby Dick oder Der Wal
Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783861506669
CD, 39,90 EUR

Klappentext

Gelesen von Christian Brückner, nach der Übersetzung von Friedhelm Rathjen. Moby-Dick war für Christian Brückner schon früh ein Buch, von dem er wusste: "Das willst du irgendwann einmal machen. Du kreist um so einen Roman und begreifst allmählich, wie gewaltig und weit er sich auftut". Als er vor Jahren gefragt wurde, welche Schauspielrolle ihn am meisten reizen würde, entschied Brückner sich spontan für Kapitän Ahab, "weil er ein so besessener Typ ist, der alles beiseite fegt für seine große Leidenschaft." Jetzt hat Brückner nicht nur die Rolle des Ahab übernommen, sondern gleich den ganzen Moby-Dick gesprochen. Den Anstoß hierfür gab die Neuübersetzung von Friedhelm Rathjen, die Brückner bei einer öffentlichen Marathonlesung des Romans im Kölner Literaturhaus kennen gelernt hatte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.10.2006

"Kongenial" ist das Wort, das Wolfgang Schneiders Besprechung umschreibt, ohne dass es explizit auftaucht. Der Autor, der Übersetzer und der Interpret - sie alle könnte Schneider sich gut an einem Tisch vorstellen, wie sie sich die Kehle schmieren und mit mächtigen Stimmen den weißen Wal beschwören. Auf die radikale Texttreue und den Archaismen- und Neologismenreichtum der Übertragung von Friedhelm Rathjen scheint Schneider schon lange gewartet zu haben. Keinen Zweifel hat er, dass sie dem polyphonischen Original gerecht wird. Christian Bruckners Stimme aber hält der Rezensent geradezu für gemacht für den Part des Ahab und dessen "kontemplative Energie" und "raukehligen Befehlston". Die Kombination von beidem findet er schlicht "grandios", wenn ihm Ahab so auch ein wenig zu sehr ins Zentrum der Geschichte rückt. Rolf Boysens Vorgängerlesung, gibt Schneider zu verstehen, gewährt den Nebenfiguren mehr Raum und hebt so das Demokratische Moment von Melvilles Text stärker hervor. Schneiders Freude über 30 Stunden Moby-Dick trübt das kaum. Allein die Vollständigkeit dieser Einspielung lässt ihn jubeln.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.08.2006

Rezensent Wilhelm Trapp ist hochzufrieden mit Christian Brückners Lesung von Herman Melvilles berühmtem Roman. Zeigt sie ihm doch, dass Friedhelm Rathjens umstrittene Neuübertragung kein Irrtum ist, sondern im Gegenteil, Melvilles Sprache "kunstvoll eigenwillig" wiedergibt. Sicher wie einen versierten Seemann sieht der Rezensent den Vorleser in Rathjens "stilistischer Fünfmaster-Takelage herumturnen", und zwar "ohne falschen Tritt, ohne auch nur ein Wort, einen Satz nicht klarstens rhythmisiert und strukturiert zu haben". Der Rezensent lobt vieles an Brückners Einlesung über die Maßen, am Erstaunlichsten jedoch findet er, dass dessen Stimme nie zu nerven beginnt. Stattdessen trete diese so unverkennbare Stimme mehr und mehr in den Hintergrund, werde "quasi weiß und durchsichtig", so dass Trapp am Ende nur noch "das Rauschen von Melvilles monströser, wundersamer Prosa" hört.
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