Helge Timmerberg

Die Straßen der Lebenden

Storys von unterwegs
Cover: Die Straßen der Lebenden
Malik Verlag, München 2017
ISBN 9783890294865
Gebunden, 208 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

"Reisen ist Bungee-Jumping für die Seele": Helge Timmerberg lebte schon als globaler Nomade, lange bevor es diesen Begriff überhaupt gab. Er fand als Siebzehnjähriger in Indien zu seinem Beruf, berichtet von überall auf der Welt, geht immer aufs Ganze, probiert alles aus. Nach seiner Autobiografie "Die rote Olivetti" kehrt er mit diesem Band zurück zu Reportagen, aus denen ungebremste Neugier und Leidenschaft fürs Unterwegssein spricht: auf den Straßen, auf denen er sich lebendig fühlt - wie Barcelonas Rambla, die die Altstadt in Legal und Illegal, in Gut und Böse teilt. In Palermo schreibt er sich kräftezehrenden Liebeskummer von der Seele. In Fukushima erlebt er tiefste Demut - und in Rio einen grandiosen Filmriss. Er geht zwischen Amsterdam, Neukölln, Ostwestfalen und dem Hohen Atlas auf Heimatsuche.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2017

Einige der hier versammelten Geschichten haben sich bereits in den Neunzigern ereignet und sind auch schon in Magazinen und Zeitungen veröffentlicht worden, berichtet Rezensent Jochen Temsch. Das ist für den Kritiker aber kein Problem, im Gegenteil: Viel zu gern lauscht er noch einmal dem jungen, voll im Saft stehenden Timmerberg mit seiner "bekifften Lässigkeit" und "trunkenen Poesie". Mehr noch: Einige der bereisten Orte erscheinen dem Rezensenten erst durch den zeitlichen Abstand "interessant fremd". So erlebt Temsch hier etwa ein Barcelona noch vor dem Massentourismus, begleitet Timmerberg zu Huren und Dealern und liest mit angehaltenem Atem, was der Autor von Liebe, Geld und Tod erzählt. Timmerbergs "im Zwielicht flirrenden Miniaturen" verzeiht der Rezensent auch gern die ein oder andere Banalität.
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