Eshkol Nevo

Die Wahrheit ist

Roman
Cover: Die Wahrheit ist
dtv, München 2020
ISBN 9783423282192
Gebunden, 432 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Hebräischen von Markus Lemke. Es ist Zeit für die Wahrheit! Ein Schriftsteller, er heißt Eshkol Nevo, beantwortet eine Reihe von Leserfragen. Eine Aufgabe, die er sonst mit Routine erledigt. Aber das Leben dieses Mannes ist aus den Fugen geraten: Seine Ehe droht in die Brüche zu gehen, seine Tochter distanziert sich von ihm, eine politisch fragwürdige Auftragsarbeit beschädigt seinen Ruf, sein bester Freund liegt im Sterben. Zum ersten Mal blickt er ehrlich und schonungslos auf sein Leben. Es ist Zeit für die erhellende, traurige, nackte Wahrheit - über Liebe, Familie, Freundschaft. Über sich selbst.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.06.2020

Mit dieser Geschichte will der fantasievolle Erzähler seine Frau zurückerobern, verrät Rezensent Thomas Thiel. Der Kritiker hält diese Strategie für riskant, denn die Frau hat den Mann ihm zufolge vor allem wegen seines "manischen Hangs zum Geschichtenerzählen" verlassen, weil sie sich nicht mehr ständig schlecht verfremdet beschrieben sehen wollte. Thiel ist überzeugt, dass Eshkol Nevo mit diesem Roman auf den Zwang des Kulturbetriebs reagiert, sich als Autor ständig selbst zu reflektieren und gleichzeitig eine "Markenidentität" aufzubauen: Geschickt spielt er mit Schnipseln aus seiner Biografie und der Vertrauenswürdigkeit seines Erzählers, so der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 19.05.2020

Rezensent Carsten Hueck schätzt den israelischen Autor Eshkol Nevo für seinen Witz, seine Leichtigkeit und die "kleinen Widerhaken", die seine Geschichten oft schlagen. Entsprechend erfreut ist der Kritiker, dass Nevo nun einen neuen Roman vorlegt, in dem er einen ebenfalls Eshkol Nevo genannten Schriftsteller auf vierhundert Seiten Interviewfragen zu Berufs- und Privatleben beantworten lässt. Die postmoderne Spielerei findet Hueck reizvoll und charmant. Und wenn er schließlich erfährt, dass Nevos Held Nevo das Buch in einer Krise schrieb, nachdem ihm die Tochter verlassen und die Frau rausgeschmissen hat, erkennt der Kritiker in diesem "gut erzählten" Buch auch das Dokument einer Identitätssuche.
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