Elena Fischer

Paradise Garden

Roman
Cover: Paradise Garden
Diogenes Verlag, Zürich 2023
ISBN 9783257072501
Gebunden, 352 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Die 14-jährige Billie verbringt die meiste Zeit in ihrer Hochhaussiedlung. Am Monatsende reicht das Geld nur für Nudeln mit Ketchup, doch ihre Mutter Marika bringt mit Fantasie und einem großen Herzen Billies Welt zum Leuchten. Dann reist unerwünscht die Großmutter aus Ungarn an, und Billie verliert viel mehr als nur den bunten Alltag mit ihrer Mutter. Als sie Marika keine Fragen mehr stellen kann, fährt Billie im alten Nissan allein los - sie muss den ihr unbekannten Vater finden und herausbekommen, warum sie so oft vom Meer träumt, obwohl sie noch nie da war.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.10.2023

Rezensentin Petra Pluwatsch ist von Elena Fischers "anrührendem und überzeugendem Coming-of-Age-Roman" sehr angetan. Die Handlung spielt in einer Hochhaussiedlung, einem Ort, an dem niemand freiwillig lebt, so denkt es sich zumindest die 14-jährige Protagonistin Billie. Billie lebt dort mit ihrer Mutter, die alles Geld zusammkratzt, um mit ihrer Tochter einigermaßen gut zu leben - es reicht trotzdem nie bis zum Monatsende, fasst Pluwatsch zusammen. Da kommt die ungarische Großmutter dazu, die ihre Herzkrankheit in Deutschland kurieren muss und Billies Leben auf den Kopf stellt und die Harmonie der Mutter-Tochter-Beziehung zerstört. Billie begibt sich deshalb alleine auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater macht, referiert die Kritikerin, die dieses Buch ausgeprochen gern gelesen hat. Es wäre nur verdient, wenn Fischer die diesjährige Auszeichnung "Lieblingsbuch der Unabhängigen 2023" erhalten würde, findet Pluwatsch.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.10.2023

Durchaus angetan zeigt sich Rezensent Benedikt Herber von Elena Fischers Roman und ihrer Protagonistin Billie: Sie ist in prekären Verhältnissen aufgewachsen, hat aber dennoch eine glückliche Kindheit voll Liebe und Sehnsucht - bis ihre Mutter stirbt und sich alles ändert. Der Kitschgefahr entgeht Fischer dabei glücklicherweise durch die kindliche Perspektive Billies, versichert Herber, bei ihr sind die Betrachtungen und die Welt, die die Autorin erschafft, absolut aufrichtig. Vergleiche zu Tschick liegen in der Mischung aus Coming-of-Age und Roadnovel da nahe, meint der von der Lebensechtheit des Buches überzeugte Kritiker.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.2023

Sehr gern macht Katharina Teutsch die Bekanntschaft des Tochter-Mutter-Gespanns, das Elena Fischers Debütroman zunächst prägt. Die beiden leben am Stadtrand, lernen wir, die Mutter verdient ihr weniges Geld durch Putzen und Kellnern, der Alltag ist durch Entbehrungen und pragmatische Sparsamkeit geprägt. Ein Radiogewinnspiel bringt unerwarteten Geldsegen, aber dann nimmt die Geschichte einen tragischen Verlauf: die Mutter stirbt. Man wünscht den Figuren stets nur das Beste, so die Rezensentin, in dieser "Roadnovel", die sich fortan um die Suche der Tochter nach dem ihr unbekannten Vater dreht. Die Resilienz und das Temperament von Tochter und Mutter auch angesichts schwieriger Umstände macht dieses Buch so besonders, lobt Teutsch.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 01.09.2023

Rezensentin Ursula Nowak liest mit "Paradise Garden" einen anrührenden wie spannenden Coming-Of-Age-Roman von einer Autorin, die verschiedenste schwere Themen - Diskriminierung, Generationenkonflikte und Verlust miteinander zu verknüpfen versteht - ganz so wie es sich für das Genre gehört. Billie ist allein mit ihrer Mutter aufgewachsen - in einer Hochhaussiedlung, lesen wir. Die überaus liebevolle Beziehung der beiden beschreibt Fischer auf feinfühlige Weise, sodass man gut mit der 14-Jährigen mitempfinden kann, wenn die Harmonie der Zweisamkeit plötzlich gestört wird - erst durch den Besuch der ungarischen Großmutter, deren Auftauchen so einiges aufwirbelt, und schließlich und endgültig durch den tragischen Tod der Mutter. Hier entwickelt sich der Roman zur spannenden Road-Novel, so Nowak, denn Billie beschließt, sich allein im Nissan ihrer Mutter auf die Suche nach ihrem Vater zu machen, die natürlich auch eine Suche ist nach sich selbst. Ein rundum gelungenes Debüt, resümiert die überzeugte Rezensentin.