David Adams Richards

Brennendes Eis

Roman
Cover: Brennendes Eis
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783100101105
Gebunden, 460 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem kanadischen Englisch von Michael Mundhenk. Der Roman erzählt die Geschichte von Sydney Henderson und seinem Sohn Lyle. Als Junge geht Sydney einen Pakt mit Gott ein, in der Annahme, am Tod eines Freundes schuldig zu sein. Er verspricht, niemals in seinem Leben jemanden zu schaden, wenn der Junge überlebt. Der Freund überlebt den Sturz vom Dach und Sydney hält Wort, aber sein Pakt hat einen grausamen Preis für ihn und seine Familie. Ein Leben lang werden er und seine Familie tyrannisiert, für Verbrechen verantwortlich gemacht, die sie nicht begangen haben, für ihr Gutsein gehasst. Sydney nimmt alles auf sich, er nimmt demütig jeden Schicksalsschlag entgegen, in der Hoffnung, so dem Guten zu seinem Recht zu verhelfen. Lyle, sein Sohn, ist das Gegenteil. Sein stärkstes Gefühl ist die Wut und der Hass, gegen die Ungerechtigkeit, gegen die Lügen, und wer so viel hasst, hasst irgendwann auch sich selbst. Lyle sucht durch die Rache, Sydney durch die Unterwerfung Gerechtigkeit zu erfahren. Am Ende ist klar, nie das Falsche tun, ist nicht immer das Richtige.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.12.2006

Willig lässt sich Tilman Urbach von David Adams Richards nicht nur in die entlegene kanadische Provinz Brunswick entführen, sondern gleich in einen "ganzen Erzählkosmos" versetzen. Richards webe ein "fulminantes" Netz aus Intrigen, Schicksalsschlägen und Zufällen rund um die Familie Henderson. Wenn Richard als Vorbild Tolstoi nennt, kann Urbach nur zustimmen - auch dem Kanadier gehe es nicht um Einordnungen und Werturteile, sondern um das "feine" Porträt menschlicher Gefühlslagen und Motive. Adams macht das so gut, dass sich der Rezensent schließlich an die Wurzeln des menschlichen Charakters herangeführt sieht.
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