Clemens Breuer
Christliche Sozialethik und Moraltheologie
Eine Auseinandersetzung mit den Grundlagen zweier Disziplinen und die Frage ihrer Eigenständigkeit
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2003
ISBN 9783506702463
Kartoniert, 393 Seiten, 52,00 EUR
ISBN 9783506702463
Kartoniert, 393 Seiten, 52,00 EUR
Klappentext
Kann und soll die katholische Kirche auf die Christliche Sozialethik verzichten? Kann ihr Feld von den Moraltheologen "mitbetreut" werden? Eine Frage, die der Autor letztlich verneint. Ein historischer Überblick zeigt, dass die Geschichte der Christlichen Sozialethik nicht erst mit dem Ende des 19. Jahrhunderts und dem Erscheinen der 1. Sozialenzyklika "Rerum novarum" 1891 beginnt, sondern in die Anfänge der Kirche zurückgeht, und zwar dort, wo es um die soziale Frage (Armut, Reichtum und Sklaverei), um die Wirtschaftsfrage (Eigentum, Zins und Wucher) sowie um die politische Frage (Krieg und Frieden, Verhältnis Kirche und Staat) gegangen ist. Anhand der ("neuen") Politischen Theologie und der Wirtschaftsethik werden zwei Themenkreise aufgegriffen, an denen sich zeigt, wie hochaktuell und bedeutsam die Christliche Sozialethik als "Disziplin in der Welt" ist.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2003
Mit einer gehörigen Portion Sarkasmus verreißt Michael Pawlik die Streitschrift von Clemens Breuer. Und das, nachdem er ihn eingangs noch für seinen Mut lobt, das christliche Naturrecht rehabilitieren zu wollen - gegen die modernen philosophischen Lehren von der Autonomie des Menschen. Damit wolle Breuer die christliche Sozialethik vis-à-vis der Moraltheologie stärken und gegen die von der Bischofskonferenz vorgeschlagene akademische Unterordnung der ersteren unter letztere Disziplin polemisieren. Ein hehres Ziel und sogar die richtige Grundthese, meint Pawlik. Mit der Umsetzung ist er allerdings überhaupt nicht einverstanden. Anstatt einer fundierten Argumentation findet er nur Behauptungen und schattenboxerische Einlagen: "Wo Breuer die Gegner vermutet, befinden sie sich in Wahrheit nicht, und wo die eigentlichen Probleme lauern, hat Breuer nur wenig zu sagen." Und das sei keine stilistische, sondern eine intellektuelle Schwäche: Der Autor habe die Grundlagen dessen, wogegen er vorgeht, schlichtweg falsch verstanden. Ein irrelevantes Buch, findet Pawlik, und eher eine Blamage als ein guter Grund für die christliche Sozialethik - leider.
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