Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
10.09.2004. In der FAZ legt A.L Kennedy ein Silbertablett unter prachtvolle Genitalien Sylter Art. Die FR versucht das Grauen der Bilder von Beslan zu benennen. Die SZ stellt einen Pardigmenwechsel im HipHop fest - vom Pimp zum Paten. Die NZZ bringt ein Interview mit dem Regisseur Errol Morris.Und Venedig:  Wim Wenders' neuer Film stößt auf eher skeptische Reaktionen.

Tagesspiegel, 10.09.2004

Auf den Kulturseiten spricht Gregor Dotzauer mit dem amerikanischen Schriftsteller Jonathan Safran Foer über politische Ängste und wie sie in den USA geschürt werden: "9/11 war ein trauriges Ereignis, aber es war nicht einzigartig. So etwas geschieht immer wieder, bekommt aber nicht so viel Aufmerksamkeit. Ich glaube eher, dass George Bush viele Menschen in politische Angst versetzte. Meine Generation war lange keinem Krieg ausgesetzt. Unter Soldaten stellte ich mir Leute vor, die mit den besten Absichten nach Ruanda oder Bosnien einmarschieren - nur meistens zu spät. Die letzten drei Jahre haben uns in dieser Hinsicht desillusioniert. Es geht nicht darum, die Zivilbevölkerung zu schützen, sondern militärische Übungen durchzuführen, die viele zivile Tote zur Folge haben. 9/11 war der Wendepunkt für diese Veränderung".