9punkt - Die Debattenrundschau

Kommentierter Rundblick durch die Feuilletondebatten. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

November 2023

Dann sind die Tage der Demokratie gezählt

30.11.2023. Henry Kissinger ist tot. ZeitOnline und SZ erinnern an den schlagfertigen Staatsmann mit all seinen Stärken und Schwächen. Hamas und der IS wollen den Dschihadismus in Europa aufwecken, warnt der französische Politologe Hugo Micheron in der SZ. Auch das Bundesamt für Verfassungsschutz befürchtet Terroranschläge in Deutschland, meldet die FAZ. Terrorismus ist kein Problem der Migrationspolitik, meint der Soziologe Marc Helbling in der NZZ. Und die Welt ist entsetzt über das Schweigen der feministischen Bewegung angesichts des schrecklichsten aller Femizide

So viele vermeintliche Experten

29.11.2023. "Es geht nicht um Kritik an Israel. Es ist Antisemitismus", konstatiert die Historikerin Hedwig Richter, die auf SpiegelOnline einige Doppelstandards zerlegt. Ihr Kollege Heinrich August Winkler befürchtet im Tagesspiegel zwar eine "Entwestlichung" des Westens, gibt die Hoffnung in die freiheitlichen Kräfte der Demokratie aber noch nicht auf. Im Guardian glaubt Jörg Lau: Deutschlands Unterstützung für Israel habe auch damit zu tun, dass die Eckpfeiler der deutschen Außenpolitik zusammengebrochen sind. Und die taz zieht Parallelen zwischen den Deutschen unter Hitler und den Palästinensern unter der Hamas.

Schwer erträgliche Zumutung

28.11.2023. Für uns Juden ist die Zeit der Schoa immer im Jetzt, deshalb kann der selbstlose Universalismus der Deutschen für Israelis nur noch als ideales Bild existieren, erklärt Natan Sznaider auf SpiegelOnline. Die Epoche des westlichen Universalimus ist vorbei, diagnostiziert der Philosoph Leander Scholz in der Welt. Es werde immer schwerer, westliche Werte zu vermitteln, glaubt auch die SZ. Die Kulturwissenschaftlerin Sarah El Bulbeisi möchte in der taz indes die Begriffe "Apartheid" und "ethnische Säuberung" enttabuisieren, weil sich Palästinenser in Deutschland sonst "entmenschlicht" fühlen. Und in der Berliner Zeitung erklärt Joseph Vogl die Magie von Schulden.

Ein Schatz an potenziellen Revolutionären

27.11.2023. Russlands Krieg gegen die Ukraine ist nicht zuletzt der Versuch, das eigene Geschichtsbild mit Bomben durchzusetzen, sagt Maria Stepanova in einer Rede, die die FAZ heute bringt. Im Tagesspiegel träumt Michail Chodorkowski indes von einer russischen parlamentarischen Bundesrepublik nach dem Krieg. Liegt die Zukunft der Palästinenser ausgerechnet in den Händen des 88-jährigen Mahmud Abbas, fragt die NZZ. In der taz erklärt Wilhelm Heitmeyer, wie die multiplen Krisen der Gegenwart den Höhenflug der AfD begünstigen. Und in der FAZ versucht der im Libanon geborene Autor Wajdi Mouawad dem Hass zu trotzen, den die Hamas sät.

Ungeheuerliche Botschaft

25.11.2023. "Sich für Juden von sich aus einzusetzen, kommt bei der Bevölkerung eigentlich nicht an", kritisiert C. Bernd Sucher auf ZeitOnline. Die taz ist indes entsetzt, dass Frauenrechtsorganisationen und insbesondere die UN zu der Gewalt der Hamas an Jüdinnen schweigen. In der FAS fordert die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin Olexandra Matwijtschuk einen Prozess wie in Nürnberg für Putin und seine Gefolgsleute. Und in der FAZ stutzt Bülent Mumay, dass Erdogan Israel zwar als "terroristischen Staat" bezeichnet, aber die Wirtschaftsbeziehungen gern aufrecht erhält.

Der blinde Fleck

24.11.2023. Noch ein offener Brief: Im Guardian antworten Adam Tooze, Nancy Fraser und andere auf Jürgen Habermas, dem sie Einseitigkeit vorwerfen. Israel sei dabei, einen Völkermord zu begehen, deuten sie an. In der FR wirft Fintan O'Toole den USA Doppelmoral mit Blick auf die Kriege in der Ukraine und in Israel vor. Auf geschichtedergegenwart meint der Politologe Ralf Michaels, Deutschland verstecke sich hinter der Staatsräson, um keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Ahmad Mansour erzählt den Ruhrbaronen, was mit Migranten geschieht, die sich auf die Seite Israels stellen. Und in der SZ rät Bernhard Schlink vor dem Mitschwimmen über Moral nachzudenken.

Ein wirkliches Drama

23.11.2023. In einem offenen Brief in der New York Review of Books moniert eine Gruppe von Antisemitismusforschern, darunter Michael Rothberg, Omer Bartov und Stefanie Schüler-Springorum, eine politische Instrumentalisierung des Holocaust. Fernab der Öffentlichkeit haben derweil deutsche Kulturschaffende kritische Briefe an die Fraktionen geschrieben, die unter anderem den BDS-Beschluss von 2019 verschärfen wollen, berichtet ZeitOnline. In der NZZ beleuchtet Pascal Bruckner die Gemengelage von linkem und rechtem Antisemitismus in Frankreich. Der Waffenstillstand spiele der Hamas in die Hände, befürchtet die SZ. "Wir alle stehen um Russlands Leichnam herum", sagt Viktor Jerofejew im Standard.

Es gab auch eine Zeit vor euch

22.11.2023. Judith Butler sollte ihr Publikum wissen lassen, dass es die angrenzenden arabischen Staaten waren, die die andere Staatsgründung verhindert haben, erwidert in der FR heute der Historiker Johannes Heil. In der SZ skizziert der Historiker Volker Weiß das Dilemma der Rechten angesichts des Gaza-Kriegs. Ein AfD-Verbot wäre für die demokratischen Parteien ein politischer Offenbarungseid, konstatiert Albrecht von Lucke ebenfalls in der SZ. Die taz stellt bei einer Tagung fest, wieviel Nachholbedarf die deutsche Justiz beim Thema Antisemitismus hat. Und die FAZ analyisert die Verflechtungen zwischen Al Jazeera, der Hamas und Qatar.

Die dunkelsten Sehnsüchte der Menschen

21.11.2023. In der NZZ setzt Michael Wolffsohn alle Hoffnung auf das liberale Judentum. Im Perlentaucher skizziert Richard Herzinger die Geschichte des linken Antisemitismus seit Voltaire. SpiegelOnline analysiert das Dilemma der Araber, die heimlich mit Israels Vorhaben sympathisieren, die Hamas zu zerstören. Es wird fortan keine Judenmassaker mehr ohne massive Gegenwehr geben, schreibt Rafael Seligmann in der Welt. "Wandel durch Annäherung" hat zumindest dafür gesorgt, dass die Russen ziemlich schlecht auf Krieg vorbereitet sind, meint der Politologe August Pradetto in der FR. Und der Tagesspiegel weiß: Javier Milei ließ seinen Hund klonen.

Das eklatante Schrumpfen der Mitte

20.11.2023. Juden, die Israel kritisieren, sollen in Deutschland "durch Diskreditierung zum Schweigen gebracht" werden, meint Deborah Feldman im SZ-Gespräch. Im Spiegel spricht sie von Bedrohung. "Muss sie Angst haben, wenn sie vor die Tür geht, dass dort ein Antisemitismus-Beauftragter steht und sie zusammenschlägt", fragt die Welt. Auf ZeitOnline skizzieren die Politologen Carlo Masala und Nico Lange, was die Welt nach einem russischen Sieg über die Ukraine erwarten würde. In der iranischen Opposition dominieren die monarchistischen Kräfte, berichtet geschichtedergegenwart. Und in der taz will der Philosoph Tilo Wesche der Natur Eigentumsrechte einräumen.

Niemand hat ihnen zugehört

18.11.2023. In der FR wirft Geert Mak den deutschen Medien und der Politik Einseitigkeit mit Blick auf den Nahostkonflikt vor. Deutschland ist historisch dazu verpflichtet, an Israels Seite zu stehen, schreibt Steven Uhly in der FAZ. Ebenfalls in der FAZ bekennt Moritz Rinke seine Zerrissenheit, wenn es darum geht, sich positionieren zu müssen. Die Welt protokolliert die Gräueltaten der Hamas, die sie in dem Video sehen konnte, das die israelische Regierung veröffentlicht hat. In der SZ warnt die Soziologin Yasemin El-Menouar davor, Muslime unter Generalverdacht zu stellen. Und ZeitOnline notiert beschämt, was Recep Erdogan alles unwidersprochen in Berlin von sich geben durfte.

Wir lassen uns nicht unterkriegen

17.11.2023. In Geschichte der Gegenwart erklärt der Rechtswissenschaftler Uriel Abulof, wie sehr sich Netanjahu und die Hamas seit den frühen 1990er Jahren unterstützten. In der Welt fragt Alain Finkielkraut die jungen Muslime, die für die Palästinenser auf die Straße gehen, warum ihnen das Schicksal der Uiguren und Rohingyas so gleichgültig ist. "Wer anderen das Existenzrecht abspricht, hat keine Toleranz verdient", meint Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda in der SZ. Im Tagesspiegel befürchtet Wolfgang Ullrich eine zunehmende Instrumentalisierung von Interessen im Kulturbetrieb. Für die FR bricht Judith Butler ihr Schweigen. Und im Guardian rät Timothy Garton Ash dem Westen, die Welt so zu sehen, wie sie ist.

Ihr seid in Gefahr!

16.11.2023. Merkt ihr eigentlich nicht, dass es gegen euch und die Demokratie geht, fragt Igor Levit die Deutschen, die nicht gegen Antisemitismus auf die Straße gehen. Eine jüdische Antizionistin wie sie werde in Deutschland zum "Freiwild", schreibt Judith Butler der Zeit. Die Welt fragt die Palästinenser, weshalb sie sich als "Verfügungsmasse ihrer Führung missbrauchen" lassen. Linker Antisemitismus ist weniger verbreitet als rechter, hat aber großen Einfluss, hält Wolfgang Kraushaar in der SZ fest. Außerdem: Die Welt fordert nach dem Fall Seipel, dass die Öffentlich-Rechtlichen die Kreml-nahen Netzwerke in ihren eigenen Häusern offenlegen.

Die defizitäre Konzernsparte Religion

15.11.2023. Israels Gegenschlag sei "prinzipiell gerechtfertigt", schreibt Jürgen Habermas in einem offenen Brief, in dem er auch antisemitische Reaktionen verurteilt. Den wesentlichen Fragen aber weicht Habermas aus, kommentiert die SZ. Es gibt keine westliche und keine arabische Regierung, die die Palästinenser unterstützt, beklagt Sayed Kashua, israelischer Schriftsteller mit arabischen Wurzeln, in der FAZ. Die Welt wirft Emmanuel Macron, der die Israelis zu einem dauerhaften Waffenstillstand auffordert, Scheinheiligkeit vor. Die Mehrheit der Deutschen hat mit Religion nur mehr wenig am Hut, entnimmt die FAZ einer aktuellen Untersuchung.

Überprüfbare Informationen

14.11.2023. Der Spiegel erklärt, wie schwierig die Berichterstattung über den Krieg in Gaza derzeit ist. ZeitOnline geht der Frage nach, ob Israel das Völkerrecht bricht. Die Hamas interessiert sich nicht für die Palästinenser, sondern nur für die Auslöschung Israels, schreibt in der taz der Philosoph Gabriel Berger. Das möchte die Philosophin Olivia Mitscherlich-Schönherr in der FR allerdings kontextualisieren dürfen. Die israelische Armee führt unterdessen in einem Video die Hamastunnel unter einem Krankenhaus vor.

Mythos der unerbittlichen Grausamkeit

13.11.2023. Wir müssen "die Sprache verstehen, die ein Verbrechen ausdrückt", sagt der Historiker Raphael Gross im Spiegel im Blick auf Naziverbrechen, aber ausdrücklich auch im Blick auf den 7. Oktober und kritisiert scharf die postkolonialen "Kontextualisierungen". Ebenfalls im Spiegel denken Meron Mendel und Richard C. Schneider über das Trauma des 7.Oktober nach. Das Verbrechen des 7. Oktober war auch eindeutig als Femizid gemeint, der Hass auf Frauen, der ihm zugrundeliegt, muss auch der Integrationspolitik zu denken geben, fordert Necla Kelek in der NZZ.

Alles, was mir als verbürgt und gesichert galt

11.11.2023. Durs Grünbein schreibt in der SZ das "J'accuse", auf das die deutsche Öffentlichkeit (und bei weitem nicht nur diese) gewartet hat: "Ich hätte mir vieles träumen lassen, aber dass sich der nackte Judenhass, die Fratze des Antisemitismus, einmal wieder so unverstellt zeigen würde, dies in Deutschland, in Westeuropa, an amerikanischen Universitäten und anderswo..." Es gibt heute viele weitere wichtige Interventionen gegen den linken Antisemitismus, der sich in den letzten Wochen austobte, von Tania Martini in der taz, Eren Güvercin in der FR, Nicholas Potter ebendort, Pierre-André Taguieff in Le Monde, Novina Göhlsdorf in der FAS. Aber auch die Gegenseite äußert sich: Etienne Balibar und Edgar Morin entblöden sich in Le Monde nicht, Israel "Töten um des Tötens willen" vorzuwerfen.

Die Sperrung der Sperrung der Sperrung der Sperrung

10.11.2023. Der Krieg in der Ukraine geht weiter, und die FAZ zieht eine trübe Bilanz: Auch wegen fehlender Waffenlieferungen ist die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive nicht vorangekommen. In der NZZ analysiert der Historiker Andreas Wirsching die Kapillarverbindungen zwischen Nazi- und postkolonialen Diskursen. In der SZ denkt die Rechtswissenschaftlerin Michaela Hailbronner darüber nach, wie ein AfD-Verbot durchgesetzt werden könnte. In der FAZ erklärt Michael Brenner, warum das zionistische Projekt kein koloniales war.

Wie weit 'Nie wieder' von der Realität entfernt ist

09.11.2023. "Mitgefühl mit den Opfern ist offenbar nur möglich, solange die Täter dem Westen zugeordnet werden können", meint Navid Kermani, der die Palästina-Bewegung in der Zeit fragt, wo die Empörung war, als Russland die Zivilbevölkerung bombardierte. In der FAZ sieht der Philosoph Wilfried Hinsch die Verhältnismäßigkeit des israelischen Gewalteinsatzes nicht gegeben. Wie genau soll Israel denn auf das schlimmste Pogrom seit dem Zweiten Weltkrieg reagieren - mit einer Schlüsselübergabe an die Hamas vielleicht, fragt Henryk Broder in der Welt. Der Tagesspiegel fordert, Antisemitismus endlich als Straftatbestand ins deutsche Recht zu integrieren.

Bei ihnen dominiert die Angst

08.11.2023. Für die Juden in der Diaspora bedeutet das Massaker der Hamas einen Bruchpunkt, meint Rafael Seligmann in der FAZ: Im Gegensatz zu den Juden in Israel sind sie wehrlos dem Schutz ihrer nichtjüdischen Umwelt preisgegeben. Auf SpiegelOnline erzählt der iranische Aktivist Reza Khandan, wie einige Iraner aus Kritik am Regime zu radikalen Fürsprechern Israels werden. Amerikanische Unis reagieren hochsensibel auf jede Form von Gewalt, es sei denn, es geht gegen Juden, sagt der israelische Psychologe Shai Davidai in der Welt. In der SZ erinnert der Historiker Wolfgang Niess an den Hitlerputsch vor hundert Jahren.

Der Anfang und nicht das Ende

07.11.2023. Unter der Überschrift "Philosophy for Palestine" haben Akademiker aus Nordamerika und Europa, darunter Judith Butler, Etienne Balibar und Nancy Fraser, ihre Solidarität mit den Palästinensern gegen den "ethno-suprematistischen" Staat Israel erklärt. In Medium fragt die türkisch-amerikanische Philosophin Seyla Benhabib, ob diese Philosophen wirklich mit der Hamas die Zerstörung Israels wollen. In der NZZ fragt der Schriftsteller Doron Rabinovici, warum Teile der Linken Juden als Menschen akzeptieren können, aber nicht den Menschen als Juden. Bei Zeit online will der israelische Historiker Tom Segev die Hoffnung auf eine Zweistaatenlösung nicht ganz aufgeben.

Erlösende Befreiungsgewalt

06.11.2023. "Hört uns zu", flehen in Deutschland lebende Palästinenser in einer SZ-Reportage: Ihre Argumente würden nicht beachtet, ihr Leid würde von Medien und Politik nicht als individuelles wahrgenommen, und die Rede Robert Habecks sei für sie ein Fußtritt. Währenddessen fanden in Essen und Berlin lautstarke propalästinensische Demos statt, in denen Israel ein Genozid vorgeworfen und die Pogrome der Hamas veschwiegen wurden. Faschismus entsteht nicht ohne Wegbereiter, erinnert Michael Brenner in der FAZ.

Man muss es doch wenigstens versuchen

04.11.2023. Die Bedrohung durch die Hamas und andere Terrororganisationen kann zu einem zweiten Holocaust führen, fürchtet Niall Ferguson, der in der Welt auch einen Dritten Weltkrieg nicht ausschließt. "Wer nach dem 7. Oktober noch glaubt, BDS sei harmloses Geschwurbel, dem ist nicht zu helfen", schreibt Josef Schuster ebenfalls in der Welt. "Die deutschen Kinder, die heute 'Free Palestine from German Guilt' rufen, verkörpern und performen selbst die nicht verarbeitete deutsche Schuld", meint die taz. Giorgi Margwelaschwili, ehemaliger Präsident Georgiens, ruft die georgische Gesellschaft in der taz zur "totalen Gegenwehr" gegen die Regierung auf.

Die Selbstverständlichkeit dürfte vorbei sein

03.11.2023. Auf die Frage, was den Terror der Hamas rechtfertige, antwortet der palästinensische Philosoph Sari Nusseibeh im FR-Interview: "Der Terror Israels." Die israelischen Terroropfer versuchen unterdessen weiter schlicht zu überleben: Wie erklärt man einem Kind, dass seine Mutter entführt ist, fragt Roni Roman in der taz. Robert Habecks Rede löst bei der FAZ Bewunderung aus: vor allem, weil er die BDS-freundlichen Lebenslügen der deutschen Linken nicht durchgehen lässt. Der Spiegel berichtet über die deutsche Kulturszene, die offenbar noch nicht weiß, wie sich der neuen Lage anpassen soll, es herrsche "Unsicherheit, Angst, etwas falsch zu machen".

Werdet lieber politisch ernstzunehmen

02.11.2023. Klare Statements in den deutschen Medien: Was viele von euch wollen, wäre ohne einen Holocaust 2.0 nicht zu haben, ruft die taz der Linken zu. SpiegelOnline und SZ analysieren die Propaganda der Hamas, auf die so viele Aktivisten reinfallen. "Die meisten deutschen Empörten, die von Israel als 'rassistischem Regime' sprechen, dürften nicht einmal den Begriff Sepharden kennen", meint SpiegelOnline. FAZ und Zeit blicken derweil auf die Kirchen, die lieber herumdrucksen, als Partei zu ergreifen.

Ihr sollt wissen, wie wir uns fühlen

01.11.2023. Die Bundesregierung hätte vorab die Zusammenarbeit mit der israelischen Regierung verweigern müssen, jetzt aber darf es auch in den Medien keine Neutralität geben, sagt der Historiker Moshe Zimmermann in der taz. SpiegelOnline denkt über eine Lösung nach dem Krieg in Israel nach. Die Ruhrbarone haben bei den Unterzeichnern des "Weltoffen"-Aufrufs  nachgefragt, wie sie heute zu BDS stehen. Im Tagesspiegel erklärt Sergey Lagodinsky, wie Moskau in Dagestan mit Antisemitismus Politik macht. Und die FAZ erinnert daran, dass der Krieg in der Ukraine keineswegs vorbei ist.