Francesa Cartier Brickell

Die Cartiers

Eine Familie und ihr Imperium
Cover: Die Cartiers
Insel Verlag, Berlin 2023
ISBN 9783458643654
Gebunden, 700 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Frank Sievers. Es begann mit einem kleinen, feinen Juwelierladen, den Louis-François Cartier 1847 in Paris gründete. Schon wenige Jahre später wurde die französische Kaiserin Eugénie seine Kundin. Und als Prinzessin Mathilde, die Cousine von Napoleon I., 1856 bei einem ihrer Salons mit Cartier glänzte, öffnete dies dem Unternehmen das Tor zur Pariser Gesellschaft und der internationalen Haute Volée. Anfang des 20. Jahrhunderts eröffneten die drei Enkel des Gründers Niederlassungen in London und New York. Sie machten aus Cartier eine ikonische Luxusmarke, schufen ein Weltimperium. Sie belieferten die königlichen Höfe und versorgten die Schauspielerinnen und Mode-Diven des 20. Jahrhunderts - von Gracia Patricia, Wallis Simpson und Coco Chanel bis zu Elizabeth Taylor und Romy Schneider: Es musste Cartier sein.Aus vielen Mosaiksteinchen hat die Cartier-Urgroßenkelin die Geschichte ihrer Familie zusammengesetzt. Sie liest sich wie ein Gesellschaftsroman, in dem es nicht nur um sündhaft teure Schmuckstücke, sondern auch um arrangierte Ehen und heimliche Romanzen, um dynastische Intrigen und schändlichen Verrat geht. Die Geschichte von vier Generationen von Juwelieren, die hinter dem Cartier-Imperium stehen und von drei Brüdern, die Anfang des 20. Jahrhunderts das bescheidene Juweliergeschäft ihres Großvaters in eine ikonische Luxusmarke verwandelten - erzählt von einer Urgroßenkelin mit exklusivem Zugang zu einem lange verschollenen Familienarchiv.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.2024

Rezensentin Maria Wiesner lässt sich von der Enkelin des letzten Juweliers der Cartiers, Francesca Cartier Brickell, die Geschichte des Familienunternehmens erzählen. Anhand von Briefen und Berichten früherer Mitarbeiter und Kunden rekonstruiert die Autorin laut Wiesner eine mit politischen und wirtschaftlichen Hintergründen ausgestaltete Aufstiegsgeschichte, ohne den Glam und Bling auszulassen, der den Handel mit edlen Steinen prägt. Unterhaltsame Anekdoten über Promis und strukturelle Aspekte des Edelsteinhandels prägen die chronologische Familien- und Unternehmensgeschichte gleichermaßen, so Wiesner.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.10.2023

Ein Glücksfall, findet Rezensentin Brigitte Werneburg, dass ein gewaltiges Bündel von Briefen von Angehörigen der Cartier-Familie ausgerechnet Francesca Cartier Brickell in die Hände gefallen sind - denn die Angehörige einer jüngeren Cartier-Generation hat Literaturwissenschaft studiert und die Familiengeschichte nun, ausgehend von diesem Fund, in einer voluminösen Familienchronik verarbeitet. Im Zentrum steht dabei natürlich, lernen wir, die weltberühmte Juweliersfirma, die ihren weltweiten Siegeszug startet, nachdem drei Cartier-Brüder im 19. Jahrhundert das vorher kleinformatig betriebene Familiengeschäft mit Hilfe genialer Erfindungen und Geschäftssinn zur Blüte treiben. Cartier-Schmuck, zeichnet Werneburg nach, wird schnell zum bevorzugten Accessoire der Reichen und Schönen dieser Welt, das Familienunternehmen übersteht zwei Weltkriege und wird erst im Zuge des gesellschaftlichen Wandels der 1960er und 1970er an einen Investor verkauft. Die Rezensentin freut sich darüber, wie die Autorin den Aufstieg des Unternehmens im engen Familienverbund der Brüder nachzeichnet und auch darüber, dass jede Menge legendäre Schmuckstücke, sowie auch die weltbekannten und modisch einflussreichen Cartier-Uhren zur Sprache kommen. "Kein Muss, aber eine Empfehlung" lautet das Fazit: Wer auf dramatische Familiensagen vor dem Hintergrund politischer und wirtschaftlicher Veränderungen steht, der wird, da ist sich Werneburg sicher, auf seine Kosten kommen.