Zwischen Diktatur und Demokratie. Badische Richter 1919-1952

UVK Universitätsverlag Konstanz, Konstanz 2003
Michael Kißener zeigt hier die Sonderrolle, die die badische Justiz in der deutschen Justizgeschichte des 20. Jahrhunderts innehatte. Sie bestand während der Weimarer Republik in dem Versuch, in Anknüpfung an die liberalen badischen Traditionen eine Republikanisierung der höheren Justizbeamtenschaft durchzuführen. Eine Justizkrise, wie sie andernorts in Deutschland stattfand, konnte so weitgehend vermieden werden und als 1933 die NSDAP die Macht erlangt hatte, verweigerten viele badische Richter den geforderten Parteibeitritt. Rund 65 Prozent von ihnen waren bis zum Ende des Dritten Reiches der NSDAP formal beigetreten, auf nur etwa 35 Prozent der Richter konnte sich der nationalsozialistische Oberlandespräsident im politischen Sinne verlassen, während 12 Prozent aus ihrer Ablehnung des Regimes keinen Hehl machten. Dennoch war auch in Baden die Exekution des NS-Justizprogramms nicht zu umgehen: Sondergerichte fällten rechtswidrige Urteile und Justizjuristen machten sich zu Erfüllungsgehilfen der nationalsozialistischen Machthaber.

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