Peter Englund

Momentum

November 1942 - wie sich das Schicksal der Welt entschied
Cover: Momentum
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783737100151
Gebunden, 672 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Susanne Dahlmann. Im November 1942 kommt es gleich auf mehre- ren Kriegsschauplätzen zur Entscheidung: in der Schlacht von El Alamein, Ägypten; auf der Pazifikinsel Guadalcanal; in Stalingrad. Geschehnisse, die die Wende des Zweiten Weltkriegs herbeiführen und die Peter Englund so weltumspannend wie dicht und nah am Menschen erzählt, ganz aus der Sicht derjenigen, die diesen Krieg erlebt haben: darunter ein deutscher U-Boot-Kommandant im Südatlantik, ein zwölfjähriges Mädchen in Shanghai, ein sowjetischer Infanterist in Stalingrad, ein Partisan in den belarussischen Wäldern, eine Journalistin in Berlin, eine Hausfrau auf Long Island. Dazu kommen bekannte Figuren wie Sophie Scholl, Ernst Jünger oder Albert Camus, leichthändig verwoben in die große Erzählung. So verfolgen wir, spannend wie in einem Roman, die Wende des Krieges - und erleben, was all diese Menschen antreibt, spüren ihre Ängste und Hoffnungen, Heldenmut und Verzweiflung.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.12.2022

Rezensent Cord Aschenbrenner ist vollends überzeugt von Peter Englunds Momentaufnahmen über einen Zeitraum des Zweiten Weltkriegs, in dem noch nichts entschieden und alles möglich ist. Vierzig sich zum Teil stark unterscheidende Leben porträtiert der Autor, erfahren wir, von der amerikanischen Hausfrau bis zum KZ-Häftling. Aschenbrenner ist beeindruckt davon, dass Englund eben nicht versucht, das große Ganze darzustellen, sondern durch individuelle Perspektiven vermag, feinsinnig und menschlich zu vermitteln, was Krieg bedeutet.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.12.2022

Rezensent Ulrich Schlie preist die Menschlichkeit in Peter Englunds Darstellung des Novembers 1942. Auch wenn der Autor kein vollständiges Bild der dramatischen Wochen zeichnen kann, wie Schlie einräumt, überzeugen den Rezensenten die sorgfältig gesammelten und kommentierten Quellenzeugnisse, aus denen Englund zitiert, von Camus und Jünger, von Soldaten vor Stalingrad und Kriegsreportern in Treblinka. An Plastizität lässt das nichts zu wünschen übrig, meint Schlie. Dass der Autor die Kriegsschauplätze gekonnt im fliegenden Wechsel vorstellt, verstärkt den Eindruck des Chaos und das existenzielle Ringen ums Überleben, findet Schlie.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 28.09.2022

Eine aufwühlende Tour de Force ist dieses Buch für Rezensent Arno Orzessek. Der schwedische Autor folgt darin 39 verschiedenen Personen, die im November 1942 den Horror des Weltkrieges erleben: an der Front in Stalingrad, als Soldat in Neuguinea, als jüdischer Zahnarzt in Treblinka, als Hausfrau in Long Island. Orzessek hält es mitunter kaum aus, versichert aber, dass die Zitate "von erster Güte" seien, verzweifelt, lebensmüde, aber immer klug. Dass Englund nichts historisch einordnet, findet Orzessek in Ordnung: Hier geht es ums Humanistische.
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