Kate Atkinson

Lebenslügen

Roman
Cover: Lebenslügen
Droemer Knaur Verlag, München 2008
ISBN 9783426198193
Gebunden, 426 Seiten, 18,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Anette Grube. Joanna ist sechs Jahre alt, als ihre Familie vor ihren Augen ermordet wird. Noch als erwachsene Frau wird sie sich vorwerfen, ihren kleinen Bruder nicht gerettet zu haben. Für ihren eigenen Sohn schafft sie eine heile Welt. Doch kann man sich vor der Vergangenheit in Sicherheit bringen? Das fragt sich auch der Privatdetektiv Jackson Brodie, dessen Schwester umkam, als er noch ein Kind war. Seither empfindet er es als seine Berufung, andere zu beschützen und zu retten - und in scheinbar aussichtslosen Fällen zu ermitteln.Wer war der Mann, der damals Joannas Mutter ermordete? Der Mann, den sie ganz offensichtlich kannte? Gegen die grenzenlose Traurigkeit, die seither ihr Leben überschattet, rettet sich die erwachsene Joanna in ein Familienidyll, in dem auch das einsame Hausmädchen Reggie auf einen Platz hofft.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 31.12.2008

Kate Atkinsons Detektiv Jackson Brodie ist nicht gerade ein Superheld, er scheint seine Fälle eher durch Zufall zu lösen - etwa, weil er über die Auflösung stolpert, meint Rezensent Tobias Gohlis. Trotz dieser wenig schmeichelhaften Darstellung scheint er Brodie zu mögen. In diesem Krimi sitzt Brodie in einem Zug, der entgleist, und verbringt den größten Teil des Romans mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus, lesen wir weiter. Geklärt wird der Fall von drei Frauen: einem frühreifen, hochbegabten Teenager, einer an einem Gehirntumor erkrankten alten Dame und einer guten Polizistin und schlechten Mutter. Das ist "witzig bis zur letzten Seite", verspricht Gohlis, der Atkinson gleich auch als "neuen Stern" am Krimihimmel feiert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 23.12.2008

Im jüngsten Roman von Kate Atkinson, der mit einem multiplen Mord einsetzt und in dem es vor gewaltsamen Toden, glücklosen Liebesbeziehungen und anderen Schicksalsschlägen nur so wimmelt, muss man auf positive Nachrichten ziemlich lange warten, stellt Sylvia Staude klar. Was ihr die Lektüre dennoch zur reinen Freude macht, ist die genaue Beobachtungsgabe und der mal feine, mal derbe Humor der Autorin. Dass die verschiedenen Handlungsmotive dabei mitunter allzu geschmeidig ineinander greifen, irritiert die Rezensentin dabei kein bisschen, weiß sie doch, dass Atkinson einen realistischen Krimi gar nicht anstrebt. Und am Ende gebe es dann doch noch "gute Nachrichten" verspricht die insgesamt hocherfreute Staude, die davon natürlich nichts verraten will.
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