Clara Törnvall

Die Autistinnen

Essay
Cover: Die Autistinnen
Hanser Berlin, Berlin 2024
ISBN 9783446279605
Gebunden, 240 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Hanna Granz. "Ich habe Probleme mit Blickkontakt. Ich kann weder Mimik deuten noch zwischen den Zeilen lesen. Da ist eine permanente Angst und lähmende Müdigkeit." Clara Törnvall wusste schon immer, dass etwas mit ihr nicht stimmt, doch erst mit 42 Jahren erhält sie die Diagnose. Sie ist Autistin? Sind das nicht eher sozial inkompatible Männer mit Inselbegabung? In "Die Autistinnen" erkundet sie, warum es insbesondere bei Frauen oft zu Fehldiagnosen kommt und wer wirklich hinter der mythisch aufgeladenen Figur der Autistin steht. Dabei stößt sie unverhofft auf eigene Idole wie Beatrix Potter, Greta Thunberg und Virginia Woolf.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.01.2024

So ganz anfreunden kann sich Rezensentin Novina Göhlsdorf nicht mit Clara Törnvalls Buch über Autismus, das zwischen Sachbuch und persönlichem Essay hin- und hermäandert: Die Autorin hat ihre Diagnose erst mit 42 Jahren bekommen und erzählt daraufhin von anderen autistischen Frauen und der Frage, inwiefern sich Autismus bei Mädchen und Frauen anders äußert als bei Männern. Manchen Frauen, wie zum Beispiel Patricia Highsmith, schreibt sie die Diagnose jedoch einfach zu, was Göhlsdorf irritiert, auch viel des "jeweils aktuellen Wissensstands", den die Autorin anführt, wird entweder nicht belegt oder ohne Nachweis kopiert. Außerdem stört sich die Kritikerin an Törnvalls verallgemeinernden Aussagen zum weiblichen Autismus, auch wenn sie wohl als Gegenmittel zu sonstigen Vorurteilen gedacht sind. Die Passagen, in denen die Autorin ihr eigenes Erleben schildert, findet sie abschließend jedoch recht überzeugend.