In einem
Essay des Magazins zeichnet
Sisonke Msimang die Geschichte der Gewalt im Kontext des Freiheitskampfes in
Südafrika nach. Am Beginn stehen der
Zulu-Gangster Nongoloza und die Nineviten: "Die Nineviten nannten sich nach der antiken assyrischen Stadt Ninive, in der Bibel ein Ort der Sünde. Die Nineviten waren eine aus Männern bestehende
homosexuelle Bande, die in den Bergen von Johannesburg lebte. Frauen waren nicht zugelassen. Stattdessen waren die Nineviten angehalten, untereinander zu heiraten. Die Bandenmitglieder folgten strikten Gesetzen, die es ihnen u.a. verboten, in den Minen zu arbeiten, das zu einer Zeit, als afrikanische Männer billige Arbeitskräfte waren und nur wenige schwarze Männer es sich leisten konnten, ihre Arbeit frei zu wählen. Die Nineviten folgten den Anweisungen eines mysteriösen alten
Mannes names Po. Viele der heutigen Gangs in Südafrika stammen von den Nineviten ab und ihre Legenden machen in den Gefängnissen noch immer die Runde. Der Legende zufolge hatte Po um 1800, also lange vor der Entdeckung von Gold und Diamanten in Südafrika, eine Vision: Er sah eine große Stadt, in der hunderte schwarze Männer
von der Erde verschluckt wurden und nie wiederkehrten. Sie lebten unter entsetzlichen Bedingungen, wurden ausgebeutet und starben. 50 Jahre später wurden die ersten Diamanten entdeckt. Po hatte in eine finstere Zukunft geschaut und er warnte junge Schwarze, ihr Glück nicht unter, sondern
über der Erde zu suchen … Nongoloza, Anführer der Nineviten, war der erste von Pos Jüngern … Auch er war seiner Zeit voraus, intellektueller und spiritueller Vorfahr einer Jugend, die die politische Landschaft der 1970er prägte. Passenderweise starb er 1948, in dem Jahr, als die Apartheid Gesetz wurde."