In einem furiosen Beitrag
fordert Karl H. Klein-Rusteberg die Europäer auf, sich endlich der
totalitären Herausforderung des
islamistischen Terrors zu stellen. "Was Deutschland und die Länder Kerneuropas nach 1989 und nach dem 11. September benötigen, ist keine Selbstbestätigung in ihren Erfolgen, 'richtige' moralische Konsequenzen aus der eigenen Geschichte gezogen zu haben. Ein Neubeginn des Politischen, eine
Landung der neuen Welt-Geschichte am Omaha Beach des politischen Lernens wird zur großen Herausforderung, weil die Vorgeschichte totaler Herrschaft in Gestalt des islamistischen Terrors unsere Gegenwart ist. Diese Zeit hat ihren 'D-Day' in den nunmehr alten, europäischen Mittelmächten Deutschland und Frankreich noch nicht erlebt. Es wird eine Landung in der eigenen Gegenwart sein müssen, die
nur transatlantisch zu bestehen sein wird. Ob wir an den Illusionen des goldenen Zeitalters
identitär-selbstbezogen hängen bleiben oder der Gegenwart gerecht werden, hieran entscheidet sich, ob wir uns erneut in die totalitäre Versuchung führen lassen."
In einem weiteren Highlight
wirft Raja Menons (mehr
hier) einen Blick auf
Mittelasien, von wo richtiger Ärger zu drohen scheint: "Die Umgebung des erweiterten Mittelasiens ist ideal für die Zwecke von
al-Qaida und andere radikale islamistische Bewegungen. Die unerfreulichen sozialen und wirtschaftlichen Transformationen, die auf den Zusammenbruch der Sowjetunion folgten, haben überall Armut und Arbeitslosigkeit hervorgebracht.... Außerdem ist Mittelasien eine Region der Instabilität und der allgegenwärtigen
Korruption. Diese Bedingungen machen es leicht,
Geld zu waschen,
Waffen zu schmuggeln und sich durch den
Drogenhandel Geld zu verschaffen. Und das gilt vor allem, weil die Regierungen in Mittelasien, obwohl zumeist
autoritär, schwach sind und, was ihre Stabilität betrifft, von Führern abhängig sind, deren Nachfolge alles andere als vorhersehbar oder durchsichtig ist."
In weiteren Artikel: Thomas Heberer
blickt auf 25 Jahre ökonomischen und
politischen Wandels in
China zurück und hält fest: " Was wir in China beobachten können, ist eine Verbesserung von
Governance, das heißt eine
Effektivierung und
Rationalisierung der Tätigkeiten des Staates und der Partei, um das Gesamtsystem transparenter zu gestalten, Korruption zu mindern und den Partizipationsgrad zu erhöhen." Mit einer
Demokratisierung sollte man dies nicht verwechseln. Jörg-Michael Vogl
fürchtet, dass die Politik in Zeiten der kontinuierlichen Ökonomisierung zur bloßer
Vollzieherin des Notwendigen verkommt. Otto Singer
beobachtet mentale Wachstumsblockaden im Auslaufmodell Deutschland. Und Evelyn Hanzig-Bätzing
bedauert die neuesten Erfolge der
Stammzellenforschung.