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Suchwort: "Familie"
Rubrik: Vorworte - 25 Artikel - Seite 1 von 2
Vorworte 20.04.2024 […] wohl etwas schönrednerisch als "Journalist und Diplomat Ihrer königlichen Majestät" eingeführt.
Fahri und Hamudi: Die beiden Studenten sind Brüder und stammen aus einer christlichen libanesischen Familie.
Iskandar: ein maronitischer Christ, ebenfalls aus Libanon.
Der C. I. D.-Mann klopfte ihm jovial auf den Rücken. "Woher bist du?", fragte er, als Jitzchak wieder Luft bekam.
"Aus Kfar Etzion, das […] Mit der Zeit lernte Jitzchak, dass sich Khalil seiner Geschäfte wegen offenbar viel in Jaffa aufhielt und dass Hamdha sein einziger Sohn war. Seine Frau, wie gesagt, ein Mitglied der angesehenen Familie al-Husseini, war im Kindbett gestorben. Doch Khalil pflegte kaum Kontakt zu seinem Schwager und vermied es generell, über Politik zu reden. Das einzige Mal, dass Khalil auf die Lage im Land zu sprechen […]
Vorworte 18.03.2024 […] Gayardon.
Solch ein Doppelleben wäre tatsächlich schon beinahe Stoff für einen Roman. Stattdessen kurz die Realien: Albéric de Gayardon wurde 1985 als Sohn einer festgefügten, streng katholischen Familie geboren, begann sich schon mit fünfzehn Jahren für politische Literatur zu interessieren und studierte folgerichtig an der renommierten Sciences Po in Paris. Dort fokussierte er aufs Strafrecht und […] Spitzenmanns"; diese Linke, scheinbar so frisch und frei, habe Narzissmus und Selbstgefälligkeit "wie unsichtbares Gift" im Blut getragen.
"Mit mir war es anders", behauptet Roscoff, denn er hat der "Familie", wie er die Bewegung nennt, freiwillig den Rücken gekehrt. Faktisch aber tat er das lediglich, weil seine eigenen Erwartungen unerfüllt blieben. Niemand war ihm beigesprungen, als sein Rosenberg-Buch […] h von der Rechten durch den Dreck gezogen wurde. Und während sein bester Freund und Weggefährte Marc aufgestiegen ist und inzwischen als Inhaber einer Anwaltskanzlei Millionen scheffelt, hat die "Familie" dem Protagonisten, wie er gekränkt vermerkt, "nichts gegeben. Zweifellos hatte ich mich ungeschickt angestellt, zweifellos hatte ich die Dinge ungeschickt eingefordert". Aber: Erwartet und gefordert […] Von
Angela Schader
Vorworte 16.10.2023 […] Chris, der begabte und sensible Sohn armer Verwandter, zwar hier wohnen, solange er die Highschool in Manawaka besucht, er muss aber die Begleitmusik regelmäßiger abfälliger Kommentare über seine Familie hinnehmen. Vanessas vife, ledige Tante Edna, die infolge der Depression ihre Stelle verloren hat, sitzt wehrlos dabei, während ihre Verehrer mit einer ungewöhnlichen Waffe in die Flucht geschlagen […] Ehefrau gleich dreifach marginalisiert ist.
Dort, im gesellschaftlichen Abseits, wurzeln aber auch zwei Themen, die der Schriftstellerin nahe waren. Der Stolz auf die schottische Abkunft, den die Familie ihres Vaters pflegte, scheint in der heroisch verbrämten schottisch-kanadischen Emigrationsgeschichte auf, die Christie dem kleinen Mädchen vorträgt; und die Verachtung, die Morag von den besser gestellten […] Beginn anschlägt, nicht durchgehalten wird. Gegen Ende setzt Laurence stattdessen auf eine eigentliche Serie größerer und kleinerer Katastrophen, die den ohnehin brüchigen Mikrokosmos von Staceys Familie durchrütteln - scheinbar nur, damit dann ein verlässlich agierender Deus ex machina für eine hoffentlich stabilere Ordnung sorgen kann. Natürlich ließe sich sagen, es sei ebenfalls eine Sache der Form […] Von
Angela Schader
Vorworte 25.05.2023 […] Erkenntnis trösten, dass Flüchtlinge "in der Prügelordnung noch unter mir standen, also ganz unten, denn unten, auf der vorletzten Stufe, war ich ja schon". Umgekehrt muss er lernen, dass auch Heimat und Familie denen, die anders sind, zuweilen weder Halt noch Schutz bieten. Als seine Großmutter an Demenz erkrankt, sperren sie die Angehörigen aus Scham über ihr unbotmäßiges Verhalten in eine Kammer, jeder […] Von
Angela Schader
Vorworte 17.01.2023 […] umtreibt: "Nicht mal deine Haare können sich darauf einigen, was sie sind."
Zehn Jahre, von den ersten Skizzen an gerechnet, hat der Schriftsteller Jonathan Escoffery investiert, um Trelawney und seiner Familie literarische Gestalt zu geben; er war 41, als er im vergangenen September sein Debütwerk "If I Survive You" vorlegte. Das Buch scheint zuvor schon in den Hinterzimmern des Literaturbetriebs Aufmerksamkeit […] die Haarspitzen reichende Not in Sachen ethnisch-kultureller Selbstverortung thematisiert. Wo immer der Heranwachsende sich niederlassen will, landet er zwischen Stuhl und Bank, sogar in der eigenen Familie: Der Vater kann's nicht fassen, dass aus dem Mund des Sohnes das in Kinderhort und Schule absorbierte "Yankee-Englisch" kommt statt des kräftig kolorierten "Patwah", der in Jamaica gesprochenen, auf […] der JLP und die bösen Männer der PNP, die immer nur Steine und rostige Klingen hatten, so richtig schön bekriegen können." Und sowohl "Splashdown" - eine weitere, im Verwandtenkreis von Trelawneys Familie spielende Vater-Sohn-Geschichte - als auch "Falls ich dich überlebe" warten mit einem verblüffenden, lange nachhallenden Schluss auf. Im Fall der Titelstory kippen da Realität und Imagination, Ver […] Von
Angela Schader
Vorworte 01.09.2022 […] Geburt ihres ersten Kindes in den liberaleren Norden zu ziehen: Als älteste von drei Töchtern wurde Gloria im Januar 1950 in New York geboren.
Die Rassenschranken waren auch dort spürbar. Als die Familie von Harlem ins mittelständische Queens umzog, so erzählt Naylor 1988 im Interview mit Matteo Binelli*, "wurde mir erstmals klar, dass ich anders war und dass Anderssein etwas Negatives war". Aber das […] und zudem durch ihre verschämte Liebe zur Lyrik verbunden. Willie, außerhalb von Linden Hills in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, ist der Dante des Paars, als Vergil fungiert Lester, dessen Familie an der obersten Straße von Linden Hills, dem First Crescent Drive, wohnt. Die quer durch das sich verjüngende Grundstück verlaufenden Straßen gruppiert Naylor entsprechend dem Dante'schen Modell: Vom […] verbannt, wo sie in einem schmerzhaften Prozess zu sich selber findet. Am Ende aber trägt der Ort den Sieg davon. Unglücklich wiedervereint und unlöslich ineinander verklammert, wird die heillose Familie zugrunde gehen - ein Abbild von Dantes dreigesichtigem Luzifer.
* Die Gesprächszitate und Selbstzeugnisse im Text stammen aus dem von Maxine Lavon Montgomery edierten und bei der University of Mississippi […] Von
Angela Schader
Vorworte 28.07.2022 […] Flower sei in einer psychiatrischen Anstalt. Warum das? fragt Familie. Anscheinend hatte sie in den 70ern allmählich den Verstand verloren. Was heißt das? Der Mann wusste es nicht. Wer kümmert sich jetzt um sie? In einer Anstalt muss sich niemand aus der Familie um einen kümmern. Willst du damit sagen, unser Kind ist dort ganz allein? (…) Familie versuchte, Leute ausfindig zu machen, die andere Leute in […] ihre Familie mit einem leicht bizarren Auftritt und entschwindet dann erneut - bis ein Landsmann den Angehörigen berichtet, sie sei in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Daraufhin werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sie zurückzuholen. Knapp, trocken und trotzdem herzerwärmend fasst die Autorin diese Szene: "Im Jahr 1981 kam ein Ugander aus England, auf der Suche nach der Familie. Er […] in England kannten. Telefonate wurden geführt und Briefe geschrieben. Eine von uns ist dort. Kannst du nach ihr sehen und uns Bescheid sagen, was mit ihr ist? Letztendlich beschloss Familie, Aunty Flower nach Hause zu holen. Sie soll hier bei uns verrückt sein."
Jo Güstin. Foto: Hugo ComteWo - wie bei Olumide Popoola und in Jo Güstins zweiter, in Köln angesiedelter Story - ein europäisches Lebensumfeld […] Von
Angela Schader