Iris Radisch

Die Schule der Frauen

Wie wir die Familie neu erfinden
Cover: Die Schule der Frauen
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2007
ISBN 9783421042583
Gebunden, 160 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Männchen, Weibchen, Nest und Nachwuchs, das ist der Gang der Welt seit Anbeginn. An den evolutionären Grundgesetzen kommt man ohne Folgen nicht vorbei. Die Natur rächt sich an der Moderne, den hemmungslosen Einsatz der Pille bestraft sie mit Engpässen in der Rentenfinanzierung. In den panischen Gebärkampagnen der letzten Monate werden Frauen einem enormen Druck ausgesetzt. Die emanzipierte, arbeitende Frau gerät in Misskredit. Dabei ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau eine wunderbare Sache, die nicht mehr zurückgenommen werden kann. Wir müssen sie verteidigen, auch wenn sie oft nicht funktioniert, wie insbesondere bei der Familiengründung. Mit Kindern kommt die Moderne ins Stottern und ohne Kinder auch. In diesem Paradox leben wir, in diesem Paradox müssen wir uns einrichten. Wie wir das schaffen können, davon erzählt dieses Buch. Dass Kinder glücklich machen, steht dabei nicht zur Debatte. Wir sollten dem Glück nur offen in die Augen sehen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.05.2007

Dieses Buch trifft durchaus einen Nerv, gibt Rezensentin Sieglinde Geisel in ihrer kurzen Besprechung zu: Ja, wir haben zu wenig Kinder und ja, es gibt keine Sprache, die das Glück, mit Kindern zu leben, adäquat beschreibt - im Gegensatz zu den Verlockungen der Warenwelt. Alles sehr bedenkenswert, aber zu einem Lob mag sich die Rezensentin doch nicht aufraffen. Ihr geht die "sprachliche Originalitätssucht" der Autorin auf die Nerven und vor allem die "aufgeregte Dauerempörung" Radischs, die zwar oberflächlich betrachtet einen gewissen Unterhaltungswert habe, aber letztlich für die Rezensentin von "mangelnder Souveränität" zeugt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.03.2007

Wie eine kühle Dusche nach einem schwülen Tag begrüßt Martina Meister die unaufgeregte Stellungnahme von Iris Radisch zum hitzig bis hysterisch diskutierten Thema Vereinbarkeit von Familie, Kindern und Arbeit. "Mutig" findet Meister es, dass Radisch den Mythos dieser Vereinbarkeit verwirft, ohne dabei jedoch die Gleichberechtigung anzuzweifeln. So wie es gerade läuft, läuft es nicht, schließt Radisch aus Beobachtungen in ihrem Bekanntenkreis, und Meister kann da nur zustimmen. Auch für die Chuzpe, sich mit ihrer Analyse mit allen anzulegen, mit Powerfrauen, die sich in die Tasche lügen, mit verantwortungslosen Männern und vor allem mit den Hausfrauen, erntet Radisch von der Rezensentin Beifall. Diese "schonungslose" Bestandsaufnahme biete die Möglichkeit, die laufenden Grabenkämpfe zu beenden und ein "radikales Umdenken" anzustoßen. Ein "kühner Traum", resümiert Meister, aber ein notwendiger.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.02.2007

Mit großer Sympathie betrachtet Cathrin Kahlweit dieses Buch zum vieldiskutierten Themenkomplex Familie, Arbeit, Erziehung, das Iris Radisch vorgelegt hat. Sie lobt das Buch als "gewohnt eloquent", "schlagfertig" und "ohne jede ideologiebelastete Besserwisserei". Darüber hinaus bescheinigt sie der Autorin, Grundwahrheiten über das Leben mit Kindern zu beleuchten, moderne Mythen über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entlarven und die Rolle der Väter zu diskutieren. Dabei lässt sie für Kahlweit keinen Zweifel daran, dass das Leben mit Kinder glücklich macht, aber auch, dass die Väter an der Reihe sind, sich zu ändern. Zudem unterstreicht sie Radischs Plädoyer für Familienzeit, die eine Wandlung des Arbeitsmarkts voraussetzt. 
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de
Stichwörter