Reinhold Busch

Die Schweiz, die Nazis und die erste Ärztemission an die Ostfront

Schweizer Ärztemissionen im II. Weltkrieg - Teil 1 - Robert Nicole, Bericht über die Schweizerische Ärztemission nach Finnland
Cover: Die Schweiz, die Nazis und die erste Ärztemission an die Ostfront
Frank Wünsche Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783933345134
Broschiert, 316 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Mit 50 Abbildungen. Nach dem Zusammenbruch Frankreichs im Frühsommer 1940 fand sich die Schweiz von den Achsenmächten eingeschlossen und war somit in eine ungünstige strategische Lage geraten. Hitler selbst betrachtete die Schweiz als eine "Eiterbeule an Europa" ... In dieser schwierigen Lage kamen deutsche sowie schweizer Ärzte und Politiker, allen voran Professor Ferdinand Sauerbruch, auf die Idee, Hitler durch das Angebot einer humanitären Aktion - einer Ärztemission an die Ostfront - versöhnlich zu stimmen. So brach schließlich im Kriegswinter 1941/42 eine große Gruppe Schweizer Ärzte und Krankenschwestern unter dem "Patronat des Schweizer Roten Kreuzes" nach Smolensk auf. Der hier vorliegende Bericht versucht, die Hintergründe und Umstände dieses in Deutschland und Österreich weitgehend unbekannten Kapitels des Zweiten Weltkriegs zu beleuchten und aufzuarbeiten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.11.2003

Die Schweizer Ärztemissionen an der Ostfront und in Finnland während des Zweiten Weltkriegs zählen nach Ansicht des "tmn." zeichnenden Rezensenten zu den heiklen Punkten der Schweizer Neutralitätsgeschichte - schließlich sei die humanitäre Aktion einseitig der deutschen Kriegspartei zugute gekommen, einer Kriegspartei, die einen Vernichtungskrieg betrieb. In einem "quellenreichen Band" über die beiden Ärztemissionen hat Reinhold Busch nun Originalberichte zusammengetragenen - "verdienstvollerweise", wie der Rezensent anmerkt. Er hebt hervor, dass Busch den humanitären Charakter des Unterfangens betont. Eine Einschätzung, über die man nach Ansicht des Rezensenten allerdings geteilter Meinung sein kann, erlauben die Dokumente in ihrer Widersprüchlichkeit doch auch "weniger wohlwollende Bewertungen".