Lars Henrik Gass

Film und Kunst nach dem Kino

FUNDUS Bd. 216
Cover: Film und Kunst nach dem Kino
Philo Fine Arts, Hamburg 2012
ISBN 9783865726841
Gebunden, 136 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

"Film und Kunst nach dem Kino" handelt davon, wie dem Film das Kino abhandenkommt. Es ist eine Kritik des mentalen Raums, den wir Kino nennen und der uns gelegentlich Zugang zu einer alternativen Wahrnehmungsform und einem anderen Dasein geboten hat, und vor allem eine Kritik der gesellschaftlichen und ökonomischen, der architektonischen und technischen Bedingungen und Formatierungen - sei es durch Fernsehen, DVD, Internet, Filmfestivals, Ausstellungen oder Museen -, insofern sie unsere Wahrnehmung strukturieren und darüber bestimmen, wie wir gegenwärtig Film sehen und was wir von der Welt wahrnehmen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.09.2012

In der Studie von Lars Henrik Gass begegnet Patrick Straumann das Kino noch einmal in seiner materiellen Besonderheit, als Instanz für die wahre filmische Erfahrung, als kollektive Wahrnehmungsform von Relevanz. Das haben die lose verbundenen, auf Artikel und Vorträge des Autors zurückgehenden Kapitel seiner Meinung nach gemeinsam. Dass der Autor der Versuchung widersteht, den Niedergang des Kinos zum Anlass zu nehmen, das Phänomen zu historisieren, gefällt Straumann gut. Die Untersuchung des evolutionären Vorgangs am zeitgenössischen Film scheint ihm angemessener. Auch wenn er sich eine bessere Abstimmung der Kapitel untereinander gewünscht hätte - die Richtung und die Argumentation der Texte in Sachen Kino nehmen den Rezensenten für das Buch ein.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.08.2012

Rezensent Claus Löser schätzt diesen schmalen Band von Lars Henrik Gass über das Kino "nach dem Kino". Die Thesen, die der Direktor der Kurzfilmtage Oberhausen formuliert, findet er anregend und diskussionswürdig. Insbesondere die Thesen zum Bedeutungsverlust von Film und Kino interessieren ihn. Allerdings kritisiert Löser an Gass' Diskussion von filmpolitischen Aspekten einige ungenaue Argumentationen und Pauschalurteile. Die Behandlung von kulturtherotischen Aspekten im zweiten Teil des Buchs scheint ihm deutlich differenzierter, gerade wenn es um die wechselseitige Durchdringung von Filmkunst und Kunstmarkt geht. So ergibt sich für den Rezensenten am Ende ein etwas zwiespältiges Bild, findet er in dem Buch neben präzisen Analysen doch auch "grobe Pauschalisierungen".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.06.2012

Als pointierte Streitschrift für das Überleben des Kinos ohne kulturpessimistisches Lamento hat Rezensent Bert Rebhandl Lars Henrik Gass' "Film und Kunst nach dem Kino" gelesen und genossen. Der Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen blickt auf die Veränderungen, denen das Kino in der "multimedialen Konsumwelt" unterliegt, denkt über die ständige Verfügbarkeit durch DVD oder Beamer genauso nach wie über die "Found-Footage-Arbeiten" in der Kunst oder die Verbreitung von Filmfestivals, stellt der Rezensent interessiert fest. Dass es sich hier nicht um kulturpessimistische Klage, sondern um ein argumentativ glänzendes, mitunter aphoristisch geschriebenes Plädoyer für das Kino handelt, gefällt dem Rezensent, der hier "komplexe Zusammenhänge" erhellend erläutert findet. Der Autor jongliere mit verschiedensten Textsorten - mal feuilletonistisch, mal theorielastig - und mache dabei aus seiner Passion für das Kino keinen Hehl. Das macht sein Buch zwar angreifbar, glaubt Rebhandl, es ist ihm aber gerade deshalb sympathisch, wie es scheint.
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