Lars-Broder Keil, Sven Felix Kellerhoff

Deutsche Legenden

Vom 'Dolchstoß' und anderen Mythen der Geschichte
Cover: Deutsche Legenden
Ch. Links Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783861532576
Kartoniert, 283 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff untersuchen im vorliegenden Band die wirkungsmächtigsten Legenden der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sie spüren dem tatsächlichen Geschehen hinter diesen Mythen nach und zeigen, wie und warum sie populär wurden - von der Kriegsschuldfrage 1914 bis zur Wiedervereinigungspolitik.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 16.12.2002

Dieses Buch von Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff findet Ulrich Kurzer ausgesprochen "nützlich" für eine "Entzauberung von Geschichtsmythen". Darin, informiert der Rezensent, stellen die Autoren die bekanntesten Mythen und Legenden des 20. Jahrhunderts, wie die Dolchstoß-Legende oder die Stalin-Note auf der Basis eines aktuellen Forschungsstandes und eigener Annahmen "überzeugend", "wissenschaftlich genau" und "gut lesbar" vor, lobt Kurzer. Eine Kritik an der Untersuchung formuliert der Rezensent einzig bei der Stalin-Note. Historisch sei die Ernsthaftigkeit dieses Vorschlags von Stalin zur deutschen Wiedervereinigung aus dem Jahr 1952 nämlich noch längst nicht geklärt, während Keil und Kellershoff hier doch etwas vorschnell von der Unseriösität des Vorschlags ausgingen. Gerade an dieser Legende werde deutlich, denkt Kurzer, wie schwer Legenden zu entschlüsseln seien, wenn es nach wie vor noch offene Fragen gebe.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.07.2002

Eher pflichtgemäß weist Rainer Hoffmann auf den Band "Deutsche Legenden" hin, in dem die Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff historischen Mythen wie der Dolchstoßlegende, dem Reichstagsbrand oder auch der Selbstdarstellung der CDU nachgehen, sie habe ihre Deutschlandpolitik jederzeit und unbeirrbar an der Wiederherstellung der deutschen Einheit orientiert. Was Hoffmann von dem Buch hält, sagt er leider nicht, man kann es nicht einmal erahnen. Allein auf die Vergeblichkeit des Bemühens weist Hoffmann hin: Legenden lebten auch nach ihrer Entlarvung weiter, sonst wären es schließlich keine.