Juli Zeh

Kleines Konversationslexikon für Haushunde

Cover: Kleines Konversationslexikon für Haushunde
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2005
ISBN 9783895610585
Gebunden, 208 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Othello ist der Hund einer Schriftstellerin und als solcher ein aufmerksamer Beobachter menschlichen Sprachverhaltens. Er weiß: Ein solider Grundstock an Vokabeln verhindert Missverständnisse und erleichtert das Zusammenleben von Haushund und homo sapiens enorm. In seinem Kleinen Konverstaionslexikon für Haushunde erklärt Othello die Welt, wie sie wirklich ist - nämlich aus Hundesicht. Von A wie Apport ("Versuch des Menschen, seine Herrschsucht als Kulturpflege zu tarnen"), über Buddhismus, Entenjagd, Hypnose, Jogger, Katze-im-Allgemeinen, Katze-im-Besonderen, Quantenphysik, Stoizismus und Yoga bis Z wie Zierpflanze bleiben dabei keine Fragen offen. Da wage noch jemand zu behaupten, das Leben eines Hundes drehe sich nur um Fressen (vgl. -Trockenfutter; - Restmülltonne) und Schlafen (vgl. - Hundedecke).

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.11.2005

Gegen einen praktischen Hunderatgeber hat Rezensent Klaus Ungerer nichts einzuwenden, geradezu allergisch aber reagiert er auf Hundebücher mit literarischer Ambition. Juli Zehs Hundekonversationslexikon findet er dann auch reichlich überflüssig. Dass die Autorin darin aus Hundesicht über Menschen schreibt, erfüllt ihn mit einer gewissen Peinlichkeit, ist die Idee doch locker so alt ist wie der konkurrierende Katzenkrimi "Felidae", "sicher aber noch weit älter". "Interessierte Literaturwissenschaftler", kommentiert er giftig, "dürfen hier unserer Mangelbildung gerne Unterstützerbriefe schreiben." Immerhin räumt er dann ein, dass der Autorin etwa alle dreißig Seiten "zwischen matten Pointen ein schöner Moment" gelingt. Das ändert indes nichts an seiner Einschätzung insgesamt: "Ihr Buch brauchen wir so dringend wie einen Knochen aus vertrocknetem Leder, pfeifende Gummibälle und dergleichen Utensilien, die ein Mensch nur käuflich erwirbt, um sie an jemanden zu verschenken, dem er nicht gar zuviel Geist unterstellt."
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