Frederic Beigbeder

Der Mann, der vor Lachen weinte

Roman
Cover: Der Mann, der vor Lachen weinte
Piper Verlag, München 2021
ISBN 9783492070676
Gebunden, 320 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Claudia Marquardt. Octave Parango ist Frankreichs meistgehörter Radiokolumnist. Jeden Donnerstagmorgen kommentiert er die Lage der Nation - blitzgescheit und amüsant, überdreht und bissig. Doch in Wahrheit ist Octave das Lachen vergangen: Die Neonwesten stecken die Republik in Brand, und selbst die besten Drogen täuschen ihn nicht mehr darüber hinweg, dass seine Tage als Don Juan gezählt sind. Octave Parango setzt an zu seinem letzten Schlag. Dies ist das Buch einer Selbstvernichtung. In ihm verwandelt sich Octave Parango in einen Don Quichotte - und ruft das Ende seiner Zeit lieber gleich selbst aus. Eine hinreißende Satire auf die Diktatur des Lachens, der Frédéric Beigbeder mit einer unerhörten Aufrichtigkeit begegnet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.07.2021

Rezensent Hilmar Klute findet Frédéric Beigbeders neuen Roman "Der Mann, der vor Lachen weinte" schrecklich und herrlich zugleich. Den schrecklichen Teil macht dem Rezensenten zufolge die Handlungslosigkeit und unnennbare Erzähltechnik aus, die jedoch durch die Sprachmacht des Autors wettgemacht werde. Angetrieben wird der Text durch die "sprachliche Raserei" des Autors, der auch hier seinem bereits aus einem vorangegangenen Roman bekannten Protagonisten Octave Parango folgt, einem Humorkolumnist Mitte fünfzig, der für einen öffentlich-rechtlichen Sender arbeitet. Der Rezensent ist beinahe bewegt vom Bekenntnis dieses Schriftstellers zum Kulturkonservatismus.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 10.07.2021

Rezensent Peter Praschl wirkt einerseits genervt vom tief resignierten Tonfall, den Frédéric Beigbeder in seinem Roman wieder einmal anschlage und der sich in der Pose gefalle, über das eigene Milieu herzuziehen: Nach dem Werbefuzzi mit Hass auf die Werbebranche und dem Modelscout mit Hass auf die Modelbranche trete der Protagonist Parango (literarisches Alter Ego des Autors) in diesem dritten Band nun also als Possenreißer mit Hass auf die Witzkultur auf, seufzt Praschl. Auch Beigbeders Stil falle "schlampig" aus, schwanke zwischen Larmoyanz, Kitsch und "burschikosem" Draufhauen, kritisiert der Rezensent. Umso irritierender für ihn, dass Beigbeder trotz allem ein guter Autor sei - zumindest, was seine Risikobereitschaft und sein zügelloses Denken in alle möglichen Richtungen betrifft. Schließlich lasse sich ja auch wenig einwenden gegen das, was Beigbeder da "delirantisch und diatribisch vor sich hindeprimiert" - zu begeistern scheint Praschl das alles aber trotzdem nicht.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 06.07.2021

Rezensent Dirk Fuhrig muss einfach lachen angesichts von Frederic Beigbeders Figur, dem Ex-Werber und abgehalftertem Radiomoderator Octave Pagano. Wie der über die Intellektuellen, die arrogante Politik und die Spaßmedien herzieht, ohne Blatt vor dem Mund und so, dass sich französische Zeitgenossen leicht wiedererkennen, wie Fuhrig glaubt, scheint dem Rezensenten bissig, satirisch pointiert und auch ein wenig "zusammengerührt". Beigbeder kann es sich erlauben, meint Fuhrig.
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