Alex Capus

Himmelsstürmer

Zwölf Porträts
Cover: Himmelsstürmer
Albrecht Knaus Verlag, München 2008
ISBN 9783813503142
Gebunden, 207 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Alex Capus zeichnet die Lebensspuren von zwölf Himmelsstürmern nach - kleine Leute aus einem kleinen Land, die in der großen Welt ihr Glück suchten und ungewöhnliche Taten vollbrachten. Capus' Helden waren uneheliche Kinder gefallener Dienstmädchen, litten an bösen Stiefmüttern, fixen Ideen und körperlichen Gebrechen, sie mussten Hungersnöte, Kriege und Revolutionen überstehen. Trotzdem - oder gerade deshalb - zogen sie aus, die Welt zu erobern. Das Berner Dienstmädchen Marie Grosholtz erlangte als Madame Tussaud Weltruhm. Der Neuenburger Jean-Paul Marat zettelte mit Danton und Robespierre die Französische Revolution an. Der Aarauer Uhrmachersohn Ferdinand Hassler vergrößerte die USA auf Kosten Kanadas. Ein Berner namens Pauli baute das erste lenkbare Luftschiff der Welt. Ein falscher Arzt namens Meyer befreite Griechenland vom Joch der Türken, und ein Glarner namens Zwicky schoss das erste von Menschenhand geformte Objekt in den Weltraum. Alex Capus erzählt von Menschen, die zäh, geschickt und unbeirrbar zuversichtlich an ihre Fähigkeiten und Träume glauben, die Zeitläufe nutzen und sich durch Niederlagen und Fehlschläge nicht entmutigen lassen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.03.2009

Ganz wunderbar findet Wolfgang Schneider diese zwölf Porträts außergewöhnlicher Schweizer, die Alex Capus vorgelegt hat. Dass die meisten der Porträtierten - spleenige oder geniale Himmelsstürmern - nicht wirklich bekannt sind, stört ihn keineswegs. Sprachlich sieht er den Autor am "soliden, faktensicheren Erzählen des Realismus" geschult, von der "Mentalität" und den "Themen" muten ihn seine Bücher aber eher "romantisch" an. Besonders hebt Schneider die Porträts von Erfindern wie Samuel Johann Pauli und Eduard Schweizer hervor. Das Buch bietet in seinen Augen ein großes "Lesevergnügen", die Texte wirken auf ihn "leicht und unangestrengt". Darüber hinaus entdeckt er darin auch packende "historische Perspektiven", gerade weil Capus sich für die Neben- und Seitenwege interessiert. "Das frische Staunen über die Menschen und das Menschenmögliche", resümiert der Rezensent, "ist die Tugend dieses Erzählers".
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.03.2009

Verena Mayer hat die zwölf Porträts herausragender Schweizer des Wahlschweizers Alex Campus gern gelesen, auch wenn sie ein wenig spöttisch bemerkt, dass man außerhalb des kleinen Landes die meisten Persönlichkeiten wahrscheinlich nicht kennt. Positiv registriert die Rezensentin, dass der Autor neben acht Männern auch vier berühmte Schweizerinnen porträtiert, und sie freut sich, dass Campus auch ausgesprochene "Antihelden" wie den "falschen Arzt" Hans Jakob Meyer oder den auf einer Expedition umgekommenen Adolf Haggenmacher in seine Sammlung aufgenommen hat. Trotz der flüssigen Schreibweise halte sich der Autor dabei treu an seine historischen Quellen, lobt Mayer noch, die zudem dankbar bemerkt, dass diese im Anhang auch aufgeführt sind.
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