Tim Krohn

Vrenelis Gärtli

Roman
Cover: Vrenelis Gärtli
Eichborn Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783821807744
Gebunden, 365 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Das Vreneli ist nicht wie andere Kinder. Schon über seine Eltern kursieren im Tal die seltsamsten Gerüchte, und als die Mutter früh stirbt, heißt es, der Vater habe mit bösen Mächten paktiert. Das Vreneli soll fort von ihm und auf die Schule, doch lernt es lieber das zwielichtige Handwerk des Zauberns und streicht in Gestalt eines roten Füchsleins über die zerklüfteten Berge und Gletscher. Nachdem es die Tochter eines reichen Fabrikanten aus der Gefangenschaft eines Hexers gerettet hat, verfolgt der es mit Wut und Ausdauer. Bald darauf trifft das Vreneli den Waisenknaben Melk, einen jungen Sennen, ein Quatemberkind wie sie - und spürt ein Sehnen, das sie bis dahin nicht gekannt hat. Doch bringt der Fluch des Hexers auch den Melk in Gefahr...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.08.2007

Rezensent Roman Bucheli ist im wahrsten Sinne des Wortes 'begeistert' vom neuen Roman des Schweizer Autors Tim Krohn "Vrenelis Gärtli", der darin seine 1998 erschienene Geschichte "Quatemberkinder" neu aufwickelt und dem Leser nun aus der Perspektive Vrenelis entgegentritt. Man wird zurückversetzt in die von Mythen durchtränkte Schweiz des 19. Jahrhunderts. Ein wenig fühlt sich der Rezensent an Dürrenmatts "Durcheinandertal" erinnert, welches die Menschen auf ihrer vergeblichen Suche nach einer schönen Ordnung durchwanderten, um sich am Ende doch wieder in jenem Gestrüpp aus Geistern und Hirngespinsten zu verfangen. Besonders gefällt dem Rezensenten die Art und Weise, wie der Autor den Leser sanft an die "Errungenschaften" der Moderne heranführt, was sich auch sprachlich widerspiegelt: "Nicht ganz Kunstsprache, aber auch nicht Umgangssprache" beschreibt Bucheli das von Krohn evozierte "Klangbild, das sich aufs Schönste zu den erzählten Geschichten fügt". Und so lobt der Rezensent den Autor für diesen "von Erzählkunst und Sprachwitz sprühenden Roman".
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