Sasha Marianna Salzmann, Ofer Waldman

Gleichzeit

Briefe zwischen Israel und Europa
Cover: Gleichzeit
Suhrkamp Verlag, Berlin 2024
ISBN 9783518432136
Gebunden, 140 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Unmittelbar nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel beginnen Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman eine Korrespondenz über eine erschütterte Welt - die Welt nach dem 7. Oktober. In Briefen und Chats, mit Gedichten und Musik, die sie einander schicken, versuchen sich die beiden Autor:innen an einer Beschreibung und Benennung dessen, was sie gerade sehen und erleben - jenseits des tagespolitischen Geschehens. Ofer Waldman erzählt von seinem Alltag in Israel. Er sitzt Shiva, unterhält sich mit seinen Kindern, geht auf Mahnwachen, hört auf die Klänge des Krieges. Sasha Marianna Salzmann verdichtet ihre Erlebnisse und Beobachtungen in unterschiedlichen Städten Mitteleuropas. Salzmann sitzt am Mahnmal für die ermordeten Jüdinnen und Juden an der Donau in Budapest, streitet sich in Wiener Kaffeehäusern und schaut dem Blaulicht der Polizeikonvois am Berliner Hermannplatz zu. Was ist noch übrig von alten Gewissheiten nach dem 7. Oktober, was hat Bestand im Strudel der Meinungen, Behauptungen und Positionierungen? Und was scheint in der Folge des furchtbaren Krieges im Nahen Osten unwiederbringlich verloren?

Buch in der Debatte

9punkt 10.04.2024
Im Tagesspiegel unterhalten sich Ofer Waldman und Sasha Marianna Salzmann mit Christiane Peitz über die permanente Ausnahmesituation, in der sie sich seit dem 7. Oktober befinden. Ihr Buch "Gleichzeit", in dem sie ihren Briefwechsel veröffentlichen, ist eine "Absage ans Rechthaben", sagt Salzmann, ein Versuch, aus dem Kreislauf der Polarisierung heraus zu treten. Unser Resümee
9punkt 30.03.2024
Die Autorin Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman, einst Hornist in Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra, legen einen Briefwechsel vor, der den 7. Oktober reflektiert, Titel: "Gleichzeit". Sie schreibt aus Berlin, er aus Jerusalem. Lothar Müller befragt die beiden für die SZ. Den Titel erklärt Waldman mit einem Zusammenstürzen der Zeitebenen: "Allein das Aussprechen des Wortes 'Pogrom' als Bezeichnung für ein Geschehen, das auf souveränem israelischen Gebiet geschehen ist, dem man aber ohnmächtig gegenüberstand, war ein Aufbrechen der bis dahin klaren generationellen Schichtung: erste Generation, zweite Generation, dritte Generation." Unser Resümee