Salih Jamal

Das perfekte Grau

Roman
Cover: Das perfekte Grau
Septime Verlag, Wien 2021
ISBN 9783991200017
Gebunden, 240 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Das ist die Geschichte von Novelle, Rofu, Mimi und von mir. Rofu hat nur ein Ohr und ist über das Meer gekommen, aus Afrika. Mimi ist Engländerin. Sie hat ihren Mann umgebracht, nun versteckt sie sich unter Perücken und hinter dunklen Brillen. Novelle ist noch sehr jung. Sie liebt Mangas und die Sauferei. Manchmal fährt sie einfach aus der Haut oder sie hört Stimmen. Den komischen Namen hat sie von ihrer Mutter. Als unsere Geschichte damals losging, wusste ich das alles noch nicht. Ich, ich heiße Ante, aber alle nennen mich Dante. Wegen des Infernos. Ich bin, genau wie die anderen, auch auf der Flucht. Ich glaube, vor mir selbst. Alles fing damit an, dass zwei Polizisten wegen Mimi in dem Hotel, in dem wir gearbeitet hatten, auftauchten. Ich könnte jetzt noch erzählen, wie Novelle verschwunden und wieder aufgetaucht ist, was wir in Berlin getrieben haben oder wie wir Erleuchtung beim Pilgern nach Altötting erlangten. Aber darum geht es in der Geschichte ja eigentlich gar nicht. Es geht nämlich darum, dass wenn wir schon vor irgendwem oder irgendetwas fliehen, wir uns besser nicht vor unseren Dämonen wegducken sollten. Weil man sonst immer ein Geflüchteter bleiben wird und niemals wo ankommt. Und es geht auch um Heimat, die wie eine Haut ist.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 11.03.2021

Rezensent Jan Drees vergleicht Salih Jamals Roadtrip vierer Randfiguren der Gesellschaft mit Christian Krachts neuem Roman und stellt fest: Der finanzielle Mangel und der Reichtum des puren Seins der Figuren bei Jamal bilden einen scharfen Kontrast zu den Verhältnissen in Krachts Text. Reizvoll findet er die Konstellation, das Fremdheitsgefühl und die Sehnsucht der Figuren im Buch, die letztlich jede auf ihre Art weiterkommen, wie Drees erfreut erkennt.
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