Ralf Bönt

Das entehrte Geschlecht

Ein notwendiges Manifest für den Mann
Cover: Das entehrte Geschlecht
Pantheon Verlag, München 2012
ISBN 9783570551851
Kartoniert, 158 Seiten, 12,99 EUR

Klappentext

Der Feminismus hat als revolutionäre Bewegung unsere Gesellschaft verändert. Er forderte die Gleichberechtigung der Frauen und hat zweifelsohne viel erreicht. Aber jetzt ist er in der Sackgasse. Ohne einen Beitrag der Männer kann sein Ziel nicht erreicht werden. Es ist daher höchste Zeit, dass Männer über sich nachdenken und ihre eigenen Ansprüche an eine antisexistische Gesellschaft formulieren. Wenn sie endlich reden und wir endlich zuhören, erfahren wir, dass Männer im Alter bedauern, zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbracht zu haben. Sie haben sich zu stark über ihre Arbeitsleistung verstanden und zu wenig auf sich geachtet. Nun wollen sie sorgsamer mit sich selbst umgehen, fordern das Recht auf ein karrierefreies Leben, das Recht auf Krankheit, das Recht auf eine geehrte Sexualität jenseits von Diffamierung und Kapitalisierung. Männer sollen die Möglichkeit haben, das Leben zu wählen, das sie sich wünschen, statt sich in allen Kontexten aufs reine Funktionieren reduzieren zu lassen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.03.2012

Verena Mayer nimmt zunächst zur Kenntnis, dass sich Ralf Bönts Männer-Manifest kurzweilig lesen lässt und er darin auch nicht mehr will, als der Hälfte der Gesellschaft zusteht, sprich besseren Sex, ein Recht auf ein Leben auch ohne Karriere und Teilzeitmöglichkeiten bei der Arbeit, um sich um die Kinder kümmern zu können. In seinem "locker-feuilletonistischen" Ton wirkt das Ganze auch wegen seiner Themenvielfalt wie eine "Gala" für Männer, meint Mayer, die das völlig in Ordnung findet. Allerdings wird sie im Laufe der Lektüre immer unsicherer, was oder wen der Autor eigentlich mit seinem Manifest erreichen will, das wegen der darin waltenden Larmoyanz vielleicht auch gar keines ist, wie die Rezensentin zweifelnd feststellt. Und richtig doof wird es in ihren Augen, wenn Bönt gegen den Feminismus zu wettern beginnt, der bei ihm undifferenziert über einen Kamm geschoren wird, als alleinige Protagonistin Alice Schwarzer zu kennen scheint und sich hier auch nur auf einen einzigen Emma-Kommentar stützt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.03.2012

Katrin Schuster kann mit Bönts Manifest für den entehrten Mann absolut nichts anfangen und tut alles dafür, diesen antifeministischen Ball so heftig wie möglich abzuschmettern. Bönt stelle Männer als missverstandene Weltverbesserer dar, die die Frauen auch noch im Kampf gegen das männliche Geschlecht unterstützen, lässt uns die Rezensentin wissen, die sich aber nicht lange damit aufhält, Bönts "kruder" Sicht der Dinge größeren Plätz einzuräumen. "Eine peinliche Ansammlung hinkender Vergleiche, falscher Behauptungen und rhetorischer Aggressionen" sieht die Rezensentin in dem Buch und macht sich prompt über zahlreiche kurze Zitate daraus her,wie etwa dem "grünen und feministischen Faschismus".