Peter Longerich

Wannseekonferenz

Der Weg zur "Endlösung"
Cover: Wannseekonferenz
Pantheon Verlag, München - Berlin 2016
ISBN 9783570553442
Kartoniert, 224 Seiten, 14,99 EUR

Klappentext

Am 20. Januar 1942 kamen fünfzehn hochrangige Vertreter des NS-Staates auf Einladung von Reinhard Heydrich in einer luxuriösen Villa am Wannsee zusammen, um über die "Endlösung" der "Judenfrage" zu beraten: Man entschied, so dokumentiert es das Protokoll, insgesamt elf Millionen Menschen zu deportieren, sie mörderischer Zwangsarbeit auszusetzen und die Überlebenden und Nichtarbeitsfähigen auf andere Weise ums Leben zu bringen. Peter Longerich, einer der angesehensten Historiker der NS-Geschichte, zeigt, wie die Führungsinstanz des "Dritten Reiches" aus einer vagen Absicht zur Vernichtung der Juden ein konkretes Mordprogramm entwickelte und welch hohe Bedeutung der Wannseekonferenz innerhalb des Holocaust zukommt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.01.2017

Für Johannes Tuchel ist Peter Longerichs Arbeit Stuienlektüre zur rechten Zeit. Überragend scheint ihm, wie der Autor die Umstände der Wannseekonferenz darlegt und Seite für Seite des Protokolls interpretiert und in den Kontext von Kriegsgeschehen und Massenmord an den Juden setzt. Dabei wird für den Rezensenten erneut deutlich, wie zentral die Judenvernichtung von Anbeginn für Hitler war und dass ihre genauen Einzelheiten auf der Konferenz neu bestimmt wurden, vom Wie bis zum Wo. Das Buch besticht für Tuchel durch exzellente Detailkenntnisse und die Fähigkeit, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den verschiedenen nationalsozialistischen Strategien zur Judenvernichtung herauszuarbeiten.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.11.2016

Robert Probst erfährt aus Peter Longerichs schmalem Buch zum baldigen 75. Jahrestag der Wannseekonferenz, was bei diesem Treffen wirklich geschah und mit welchem Ziel. Laut Longerichs "neu nuancierten" Auslegung des Eichmann-Protokolls, bei der sich der Autor auf eigene Arbeiten stützen kann, wie Probst schreibt, erscheint ihm die Rivalität zwischen Heydrich und Himmler als Triebfeder der Ereignisse. Longerichs Darstellung findet der Rezensent gekonnt und detailliert wie nüchtern und lässt ihn erkennen, dass die Ermordung der Juden zum Zeitpunkt der Konferenz längst im Gang war und diese bloß ein Schritt von vielen in den Holocaust war.
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