Nuran David Calis
Der Mond ist unsere Sonne
Roman
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2011
ISBN 9783100102362
Gebunden, 207 Seiten, 17,95 EUR
ISBN 9783100102362
Gebunden, 207 Seiten, 17,95 EUR
Klappentext
Wild und leidenschaftlich. Rau und wahnwitzig. Eine Liebeserklärung an das Leben. Alen schmeißt nach dem Tod seines Vaters die Schule und arbeitet als Türsteher. Er träumt von Geld, Partys in St. Tropez und einer eigenen Bar in Genua. Als sein Cousin hinter seinem Rücken Geschäfte macht, wird aus Freundschaft Misstrauen, Verrat und Gewalt. Sein Mädchen, Flo, verlässt die Stadt. Alen bleibt zurück als Zombie, als Schattenwesen, zwischen Nacht und Tag, Vergangenheit und Gegenwart. Bis sein Onkel ihm die Geschichte ihrer Familie erzählt, von dem Schatz, der im Land ihrer Vorfahren vergraben liegt. Und Alen macht sich auf in die fremde Heimat, nach Armenien.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.11.2011
Wie Nuran David Calis' Held, der junge Alen, am Ende nach Armenien kommt, versteht man aus Sabine Vogels Kritik nicht so ganz. Der größte Teil des Romans scheint jedoch in Bielefeld zu spielen, genauer in einer "Banlieue" von Bielefeld: Baumheide. Hier lebt der etwa 20-jährige Alen, erfahren wir. Schmeißt die Schule, wird Türsteher und träumt von einem eigenen Club in St. Tropez. Das geht natürlich alles ganz schrecklich schief, wie die Rezensentin versichert. Selten hat sie einen "so mörderisch kalten" und zornigen Roman gelesen. Literatur als Gangsta-Rap, das imponiert ihr.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.09.2011
Um Geld, Liebe und öffentlichen Nahverkehr geht es in diesem Buch, erklärt Marie Schmidt und kann Nuran David Calis Geschichte über eine deutsch-armenische Kindheit eine Menge abgewinnen. Nicht unbedingt wegen der asymmetrischen Liebesgeschichte zwischen Alen, dem armenischen Türsteher aus Bielefeld-Baumheide und der Besserverdienertochter Flo, die leicht in eine rührselige Kiezkindheits-Geschichte hätte abrutschen können. Was Marie Schmidt an diesem Roman schätzt, ist seine "unspektakuläre Unversöhnlichkeit", mit der Calis seine Figuren immer wieder verbal aufeinanderprallen lässt. "Was weißt du schon von mir", mit solchen Sätzen spare sich Calis zu Recht jede Migrationsdebatte, findet Schmidt. Zuletzt steigt jeder in seinen Bus.
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