Linzi Glass

Im Jahr des Honigkuckucks

Ab 13 Jahren
Cover: Im Jahr des Honigkuckucks
Carl Hanser Verlag, München 2010
ISBN 9783446235113
Gebunden, 256 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Die zwölfjährige Emily lebt mit ihren Eltern und ihrer Schwester in einem großen Haus in Südafrika. Die Eltern streiten sich oft und halten die Fassade der glücklichen Familie nur noch mühsam aufrecht. Emily findet Trost beim alten Nachtwächter Buza, der ihr Geschichten seines Volkes erzählt. Wie die Geschichte vom Kuckuck, dessen Honig Zerrissenes wieder zusammenfügt. Eines Tages lädt Emilys Vater die Mallorys, eine Zigeunerfamilie, ein, ihren Wohnwagen auf dem Grundstück abzustellen. Das Frühjahr, das die beiden ungleichen Familien miteinander verbringen, verändert das Leben aller Beteiligten auf dramatische Weise.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.07.2010

Andrea Lüthi hat es angesichts der radikalen Gewalt von Linzi Glass' Jugendroman in Südafrika zur Zeit der Apartheid mitunter die Sprache verschlagen, wie sie bekennt. Die südafrikanisch-amerikanische Autorin lässt in ihrer unheilvollen Geschichte, die im Sommer 1966 spielt und in der Kindesmisshandlung, Vergewaltigung und Tod sehr präsent sind, die Brutalität zumeist nur in Andeutungen, dafür nicht weniger wirkungsvoll, erscheinen, so die Rezensentin deutlich erschüttert. Immerhin mache Glass ihren jugendlichen Lesern auch ein wenig Hoffnung, wenn sie im Epilog ihres Jugendromans die Hauptfigur am Ende als Mutter einer glücklich aufwachsenden Tochter zeigt, so Lüthi.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.06.2010

Anrührend und so traurig wie schön findet Fridtjof Küchemann diesen komplexen Jugendroman. Er spielt im Jahr 1966 und erzählt von einer reichen Familie in Johannesburg. Die Ich-Erzählerin ist dreizehn, heißt Emily und leidet sehr am ständigen Streit der Eltern. Eine Schaustellerfamilie, die ihren Wohnwagen auf dem Gelände der Familie abstellen darf, bringt zuerst Leben, dann aber noch viel größeres Unglück über Emily und vor allem ihre etwas ältere Schwester Sarah. Schonungslos schildert die Autorin, so Küchemann, sowohl den Schrecken der Gewalttat, die sich ereignet, als auch das Elend, das in einem lieblosen Alltag liegt. Nur dass die Autorin in einem Epilog der Erzählerin ein versöhnliches Ende schenkt, findet der Rezensent zwar verständlich, für einen kleinen Kunstfehler hält er es aber doch.
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