Kat Kaufmann

Die Nacht ist laut, der Tag ist finster

Roman
Cover: Die Nacht ist laut, der Tag ist finster
Tempo Verlag, Hamburg 2017
ISBN 9783455001051
Gebunden, 272 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Ernst hinterlässt seinem Enkel Jonas 5000 Euro und eine Notiz, die sagt: Finde diesen Mann. Dazu nur ein Name: Valerij Butzukin. Jonas hat nie von diesem Mann gehört. Hat sich Opa Ernst einen Scherz erlaubt, den er nicht mehr auflösen wird, weil er tot ist? Oder war es das Delirium? Die Wahnvorstellung eines senilen Menschen? Um Jonas weht der Kalte Krieg 4.0, und hier, inmitten von immer mehr Grenzen, die sich schließen, beginnt für ihn eine Odyssee, die ihn - ob er will oder nicht - immer tiefer in ein fremdes Land und zu fremden Menschen führt: in die Russisch Asiatische Union. Mit Stas und Juri, die er auf der Suche nach Passfälschern kennenlernt, begibt er sich in ein Labyrinth, das Urgroßvater, Großvater, Jonas und den Unbekannten für immer verbinden und trennen wird.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 17.06.2017

Rezensentin Nora Voit freut sich über den zweiten Roman der deutsch-russischen Autorin Kat Kaufmann, der ihr die furiose Geschichte eines Antihelden auf Sinnsuche erzählt. Die Kritikerin folgt hier dem vaterlos aufgewachsenen Berliner Jonas, der sich vollgepumpt mit Psychopharmaka gemeinsam mit zwei dubiosen, aber liebevollen Gefährten auf einen Moskau-Trip begibt und dort nicht nur in mafiöse Machenschaften, sondern auch in einen "Kalten Krieg 2.0" gerät. Wie Kaufmann mit "rasanten" Filmschnitten zwischen den Welten switcht, klassische Kriegsmotive mit den "Niederungen der Gegenwart" verknüpft und ihrem Thriller einen Hauch "russischer Wehmut" verleiht, hat der Rezensentin gut gefallen. Dass die Konstruktion der Handlung gelegentlich ein wenig ächzt, verzeiht Voit gern.
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