Jose Eduardo Agualusa

Barroco Tropical

Roman
Cover: Barroco Tropical
A1 Verlag, München 2011
ISBN 9783940666192
Gebunden, 331 Seiten, 22,80 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Michael Kegler. Dem Schriftsteller Bartolomeu Falcato fällt eine Frau buchstäblich vor die Füße. Allerdings nicht aus heiterem Himmel, sondern aus einem Unwetter heraus, und es ist klar, dass sie nicht freiwillig gestürzt ist. Bei der Toten handelt es sich um Nubia de Matos, Model und angebliche Ex-Geliebte der Präsidentin. Nur fünf Tage zuvor hatte sie Falcato in der Abflughalle des Flughafens angesprochen, ihn bedrängt und pikante Details aus den Hinterzimmern der politischen Eliten erzählt. Doch statt sich um die Aufklärung des mysteriösen Todesfalls kümmern zu können, wird Falcato selbst zum Verfolgten. Ominöse Anrufer warnen ihn, in seine Wohnung zurückzukehren. Und auch seine Frau darf nicht wissen, was er zur fraglichen Zeit am fraglichen Ort zu suchen hatte, und vor allem nicht, mit wem. Was folgt, ist eine Odyssee durch den Untergrund und die Abgründe der angolanischen Hauptstadt Luanda.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.12.2011

Kersten Knipp lässt keinen Zweifel daran, dies ist ein großartig kraftvoller Roman. Agualusas Panorama Angolas in naher Zukunft ist nach seiner Schilderung so reich, so musikalisch, dass er den düsteren Hintergrund des Geschehens fast vergessen macht: Denn in Angola geht es 2020 nicht besser zu als heutzutage. Es gibt Rohstoffe, also Korruption, und also fließt viel Blut. Und Angst ist der Ton, der die barocke Buntheit des Romans grundiert. Trotz der etwas verwickelten Erzählstruktur des Romans scheut sich Knipp nicht, Agualusa mit den großen der lusophonen Literatur - etwa Antonio Lobo Antunes oder Euclides da Cunha - zu vergleichen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.08.2011

Erschlagen durch überbordendes Können, so beschreibt Karl-Markus Gauß die Wirkung dieses im besten Sinne barocken Angola-Romans von Jose Eduardo Agualusa. Was der Angolaner in einer Mischung aus Kritik und leidenschaftlicher Liebe zu seinem Land an Personal und Handlung so alles anzettelt, geht schlicht über die Aufnahmefähigkeit eines einzelnen Lesers und reicht für wenigstens drei Romane, lässt Gauß uns wissen. Die Geschichte eines zwischen drei Frauen gefangenen Künstlers geht dabei beinahe unter, Gauß kann ihr nur zu Beginn und am Ende wieder so richtig folgen. Dazwischen glänzt und überfordert der Autor zugleich mit kuriosen Einfällen und Figuren und Eindrücken von Angola, dem dieses überbordende Buch, so Gauß, zuallererst gilt.