Jennifer Vanderbes

Osterinsel

Roman
Cover: Osterinsel
Berlin Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783827004949
Gebunden, 471 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Stefanie Schaffer-de Vries. Zwei Frauenschicksale verknüpfen sich in diesem Debütroman, der Liebe und Betrug, Geschichte und intellektuelle Leidenschaft zum Thema hat. Schauplatz ist die Osterinsel, einer der entlegensten Orte der Welt, dessen Historie noch immer rätselhaft ist. Im Jahr 1913 reist Elsa Pendleton von England auf die Osterinsel. Sie begleitet ihren Mann, einen älteren Anthropologen, der im Auftrag der Royal Geographical Society die Kolossalstatuen der Insel studieren soll. Ihre Pflichtehe scheitert an gegenseitigem Betrug, aber Elsa findet ihre Berufung.
Sechzig Jahre später kommt Dr. Greer Farraday, eine amerikanische Botanikerin, auf die Osterinsel, um alte Pollenformen zu erforschen und, was für sie wichtiger ist, zu versuchen, ein neues Leben nach dem frühen Tod ihres Mannes zu beginnen, eines Mannes, der sie in jeder Hinsicht verraten hat. Die Entdeckungen dieser beiden jungen Frauen - Entdeckungen, was die Geschichte der Osterinsel, aber auch was sie selbst und die Menschen, die sie lieben, angeht - verändern beider Leben für immer.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.10.2004

Jennifer Vanderbes hat gut aufgepasst im Creative-Writing-Seminar, bescheinigt ihr die Rezensentin Yvonne Gebauer spitz: "Alles ist sprachlich sicher, alles in Ordnung, keine Abstürze, keine Gefährdungen und um Gottes Willen auch keine Selbstentblößungen, das Erzählgefüge läuft gut geschmiert und wie von selbst über die gesamten knapp 500 Seiten vor sich hin, der Leser weiß jederzeit, wo er sich befindet." Gar nicht so einfach, schließlich verknüpft der Roman verschiedene Erzählstränge und Zeitebenen, wobei vor allem die Geschichten zweier Frauen erzählt werden, die auf die Osterinsel reisen - die eine 1913 mit dem Schiff, die andere sechzig Jahre später mit dem Flugzeug - und dort "tiefe Erlebnisse mit sich und der Welt haben". Dazu gibt's jede Menge recherchierter Stoff zur Osterinsel (botanisch, anthropologisch) und Graf Spee fährt mit seiner Ostasienflotte auch durch die Handlung - alles kreativ geschrieben. Doch bei allem gelinden Spott empfiehlt die Rezensentin die "wendige, gar nicht uncharmant erzählte" Geschichte dennoch: für Bus und Bahn.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.10.2004

Wenn sie's lesen, werden Sie einiges über Anthropologie, Botanik, Geschichte lernen, lässt Wolfgang Schneider den Leser seiner Rezension wissen, gibt ihm aber auch zu verstehen: Sie können's auch lassen. Denn mehr als Creative-Writing-Ware werden Sie nicht bekommen. Das heißt: keine Ecken, keine Kanten und in diesem Fall leider auch keine echte Geschichte, stattdessen "drei Handlungsstränge", die alle auf die Osterinsel führen und natürlich überaus geschickt verknüpft und parallel geführt werden, , so der Rezensent, dem die innere Notwendigkeit, die verschiedenen Schicksale - meist sind es die von Wissenschaftlern, ergo der Lerneffekt - zusammenzuführen, nicht ganz klar wurde. Ansonsten: "Postkolonialismus light, Feminismus light, Stil light - so kann man dieses ambitionierte, kenntnisreiche und einigermaßen unterhaltsame Buch charakterisieren."
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