Garth Greenwell

Reinheit

Erzählungen
Cover: Reinheit
Claassen Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783546100298
Gebunden, 304 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Daniel Schreiber. "Ich wollte hundert Prozent Pornografie und hundert Prozent hohe Kunst schaffen." Garth Greenwell. Nach dem Treffen mit einem Mann, dessen Spuren er noch lange auf seiner Haut tragen wird, läuft ein junger Lehrer durch die nächtliche Stadt, die ihm in den vergangenen Jahren ein Zuhause geworden ist, und schwört sich, dass dies das letzte Mal war. Doch er kennt sein Begehren, und noch während er den Vorsatz fasst, weiß er, dass er zurückkehren wird - vielleicht nicht zu diesem Mann, doch zu einem wie ihm. Die Stadt, Sofia, vibriert vor Hoffnung und Unruhe; der Lehrer, ein Amerikaner, wird sie bald verlassen. In den Wochen vor seiner Abreise spürt er den Beziehungen zu denen nach, die ihn geprägt haben, und die er seinerseits geprägt hat: Schüler, Geliebte, die wenigen Freunde. Garth Greenwell erzählt uns davon, wie wir nach Verbindung streben: zu den Menschen, die wir lieben. Zu den Orten, die wir bewohnen. Und zu uns selbst.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 24.02.2022

Rezensent Ingo Arend freut sich über einen neuen Roman von Garth Greenwell. Der 1978 geborene amerikanische Autor, Kritiker und Pädagoge führt darin die Handlung seines ersten Romans "Was zu Dir gehört" fort, indem er seinen im bulgarischen Sofia lebenden, namenslosen Helden in neun, nur vage verbundenen Erzählungen herumvögeln lässt, bis er die wahre Liebe trifft, resümiert der Kritiker. Die authentischen Beschreibungen der sexuellen Gewaltakte schneidet Greenwell gegen die berührende Liebesgefühle des Helden. Für Ahrend ist das kein "schwuler Kitsch" oder der Versuch, die LGBT-Community in Bulgarien vorzustellen, sondern ein grandioser Mix aus Kunst und Porno. Ein "schamlos schöner" Roman, der gefühlvoll von Daniel Schreiber ins Deutsche übersetzt wurde, schließt Arend.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 05.02.2022

Für den Rezensenten Jens Uthoff leistet Garth Greenwell mit seiner Erzählung über eine schwule Liebe in Bulgarien vielerlei. Zum einen handelt er von der Schwierigkeit, in Bulgarien als LGBTI zu leben, erklärt Uthoff, dann findet er eine suchende Sprache, um Sex zu beschreiben, und schließlich reflektiert er diese Suchbewegung auch. Insgesamt wird daraus bei Greenwell aber kein irgendwie didaktischer Text, sondern eine schwule Romanze, die die Kommunikation zwischen den Partnern exakt nachzeichnet und dem drohenden Kitsch immer wieder geschickt entkommt, versichert der Rezensent.