Gale Zoe Garnett

Blue Girl

Roman
Cover: Blue Girl
Aufbau Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783746618968
Taschenbuch, 350 Seiten, 8,95 EUR

Klappentext

Aus dem kanadischen Englisch von Ulrike Seeberger. Roanne ist vierzehn, doch wer ihre ausgeprägten Formen sieht, hält sie für älter. Sie weiß viel über Kunst, denn ihre Mutter Dell malt, bildhauert und ist für ihre Plattencover berühmt. Dell war nie verheiratet, aber selten allein in ihrem Leben. Unglücklicherweise hat es Marcus mit den schönen großen Händen auf Mutter und Tochter abgesehen. Als Roanne ihn mit Dell im Bett erwischt, verlässt sie fluchtartig die Szene. Ohnehin haben die Sommerferien gerade begonnen. Roannes erste Schritte ins eigene Leben führen sie, die selbst wunderbare Cartoons zeichnet, zu allerlei supernetten und superausgeflippten Leuten an der Westküste. Sie findet Freunde, die sie so akzeptieren, wie sie ist, und erlebt ihre erste große Liebe.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.02.2003

Als "wertvoller Fund" erscheint Rezensentin Susanne Messmer dieser Teenager-Roman aus der Sicht eines vierzehnjährigen Hippiemädchens. Denn die Autorin porträtiere nicht ein - wie in der Literatur inzwischen gängig geworden - vernachlässigtes Hippiekind, sondern entwerfe das unterhaltsame Bild einer "energischen, fantasievollen und unerschrockenen Pubertierenden". Es geht um Roanne, die von zu Hause wegläuft, als sie erfährt, dass ihre Hippiemutter mit dem Mann schläft, in den eigentlich sie verliebt ist. Von Kanada geht es in die Mammutwälder von Kalifornien, nach San Francisco und in die High Society von Hollywood - und nichts schlimmes passiert dem Kind. Besonders gefällt Messmer an dem Buch, dass das Mädchen nicht einmal andeutungsweise versucht, sich selbst zu finden, dass sie nicht als "leere Heldin" die Vorstellungen von Individualität oder Autonomie unterminieren soll. Unverzagt altmodisch halte die Autorin Gale Zoe Garnett an einer Welt fest, in der man seine Töchter noch allein lassen kann und hat damit für Messmer einen überbordend fantastischen Adoleszenzroman geschrieben. Besonders lobt die Rezensentin auch die stilsichere Übersetzung von Ulrike Seeberger.
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