Edward St Aubyn

Der beste Roman des Jahres

Roman
Cover: Der beste Roman des Jahres
Piper Verlag, München 2014
ISBN 9783492054355
Kartoniert, 256 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Wie immer steigt in den letzten Wochen vor der Verleihung des begehrten Elysischen Preises die Spannung ins Unermessliche. Und während jedes einzelne der überforderten Jurymitglieder seine ganz persönlichen Interessen verfolgt, bringen sich die Autoren in Stellung: Katherine Burns zum Beispiel, die begnadete Stilistin und Femme fatale, oder Sam Black, der liebestrunkene, vielversprechende Debütant, nicht zu vergessen der grenzenlos selbstgewisse Sonny, dessen Opus Magnum "Der Maulbeerbaum Elefant" natürlich von großen Gnaden ist. Eine missliche Fügung des Schicksals sorgt für eine außerordentlich originelle Entscheidung.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.10.2014

Etwaige Befürchtungen gegenüber diesem Schlüsselroman kann Marion Löhndorf aus dem Weg räumen: Edward St. Aubyns Persiflage auf den Literaturbetrieb sei auch ohne nähere Kenntnis des beteiligten Personals verständlich und vergnüglich und in keiner Weise das Produkt eines beleidigten Autors. Hohn und Spott auf eine selbstreferenzielle Literaturszene hat Löhndorf hier zur Genüge gefunden, doch rutsche St. Aubyns Prosa nie ins Beleidigte, versichert sie, der Ton bleibe stets kühl, der Witz schneidend und die "intellektuelle Messlatte" hoch. Respekt zollt sie dem Autor auch dafür, dass er sich nicht nur nur an Kritikern und Medien abarbeitet, sondern mit "fröhlicher Gründlichkeit" alle Seiten des Literaturbetriebs angehe, Schriftsteller und Verleger eingeschlossen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 06.09.2014

Gerade jetzt, kurz vor Vergabe des Deutschen Buchpreises, stellt diese Satire auf den, wenn auch britischen, Literaturbetrieb ein ganz und gar köstliches Lesevergnügen dar, schreibt Ulrich Rüdenauer. Denn Edward St. Aubyn, selbst zweifach glücklos Nominierter für den Booker Prize, weiß genau, wovon er schreibt, wenn er in seiner boulevardtheater-artigen Kolportage geradezu unüberschaubar viele, in ihren Inkompetenzen und Spleens herrlich vorgeführte Prototypen aus dem Betrieb rund um das Prozedere eines wichtigen Literaturpreis antanzen lässt und dazu noch - dem Rezensent kommt dabei wohligstes Grausen - Passagen aus den fiktiven, nominierten Büchern zum Besten gibt. Zwar schadet es dabei nicht, meint der Kritiker, sich ein wenig in der britischen Szene auszukennen. Doch der diebische Spaß stellt sich in diesem wirbelwind-artig zu lesenden Roman auch so ein: "So viel Hauen und Stechen" habe man selten erlebt, frohlockt Rüdenauer nicht zuletzt voller Erleichterung darüber, dass die Literaturwelt glücklicherweise nur als Kosmos für sich von Belang ist. Anderenfalls würde sich der Kritiker doch arge Sorgen machen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.08.2014

Felicitas von Lovenberg ist enttäuscht, dass dieser Roman ausgerechnet von Edward St Aubyn stammt. Dem Autor hätte sie mehr zugetraut, als eine zwar witzige, pointereiche, aber laut Lovenberg ebenso zahnlose fiktive Komödie über den Literaturbetrieb. Dass Geldgier, Eitelkeit und Intrigen den Betrieb bestimmen, weiß die Rezensentin schon. Ihr Amüsement mit diesem Buch hält sich daher in Grenzen, auch wenn sie die Machenschaften rund um den Man Booker Prize für glänzend und sehr unterhaltsam geschildert hält. Von St Aubyn hätte sie zum Thema lieber eine beißende Farce gelesen.
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