Claire Keegan

Durch die blauen Felder

Erzählungen
Cover: Durch die blauen Felder
Steidl Verlag, Göttingen 2008
ISBN 9783865216649
Gebunden, 176 Seiten, 16,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser. "Jede Geschichte hat ihren eigenen, ganz besonderen Geruch", sagt eine der Figuren in Claire Keegans neuem Buch "Durch die blauen Felder". Keegans Geschichten riechen nach Seetang und Torffeuer, gebratenem Aal und Stoutbier, manchmal nach Rosen und immer nach verpassten Gelegenheiten. Mit Verlust kennen sie sich aus: der Priester, der seine Geliebte mit einem anderen verheiraten muss; der Bruder, der seine Schwester nicht beschützen kann; der Förster, der einen Hund verschenkt, der ihm nicht gehört; das Mädchen, das sich von ihrem Jugendfreund schwängern lässt. Claire Keegans Geschichten erzählen von vielfältigen Enttäuschungen, großer Einsamkeit und nie nachlassender Hoffnung. Auf kleinstem Raum entfaltet die irische Autorin ganze Lebensdramen und läßt uns an dem Augenblick teilhaben, der vielleicht alles verändert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.05.2008

Rezensent Jochen Schimmang ist bezaubert von der Schönheit dieser Erzählungen, die durchweg auf dem Land spielen und dennoch weit entfernt von ländlicher Idylle sind, wie er schreibt. Claire Keegans große Kunst ist die präzise Erzählweise, die dennoch nicht alles ausschreibt, sondern viel unausgesprochen oder im Vagen lässt, meint der Rezensent etwas paradox. In den Geschichten gehe es um Verluste, verlorene Liebe und gewalttätige Familienverhältnisse und dennoch seien sie keineswegs "düster" oder "unsinnlich", versichert Schimmang. Für den Rezensenten ist die Form der Erzählungen in dieser Vollendung sogar dem Roman überlegen - und er kann doch nicht verhehlen, dass er sich auf den demnächst erscheinenden Roman von Keegan sehr freut.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.04.2008

Tief beeindruckt zeigt sich Bernadette Conrad von Claire Keegans Erzählungen, die Themen wie Einsamkeit in Beziehungen, falsche Nähe, Gewalt umkreisen. Gerade das Thema "zwischenmenschliche Beziehungen" sieht sie von der irischen Schriftstellerin in einer Art "Negativverfahren" behandelt: Indem sie falsche Nähe thematisiere, bilde die nicht vorhandene richtige den "geheimen Mittelpunkt" der Geschichten. Eindringlich findet sie den Umgang der Autorin mit der im katholischen Irland erschreckend häufig mit Gewalt verbundene Sexualität. Die Geschichten vermitteln für Conrad oft eine, nicht eigens thematisierte, kalte Wut. Dabei kommen sie in ihren Augen mit großer Leichtigkeit und sprachlicher Anmut daher.
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