Ahmed Rashid

Heiliger Krieg am Hindukusch

Der Kampf um Macht und Glauben in Zentralasien
Cover: Heiliger Krieg am Hindukusch
Droemer Knaur Verlag, München 2002
ISBN 9783426272787
Broschiert, 336 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Die Anrainerstaaten Afghanistans - Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan und vor allem Pakistan - sind durch die Anti-Terror-Aktion des Westens in Afghanistan enormen Spannungen ausgesetzt. Die meist autokratischen, repressiven Regierungen der Region stehen vor der Zerreißprobe mit den militanten religiösen Fundamentalisten, die sich am Vorbild Osama Bin Ladens und der Taliban ausrichten. Der Afghanistan-Experte Ahmed Rashid analysiert in seinem neuen Buch die Lage.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 01.07.2002

Auch wenn das Buch über die Konflikte in Zentralasien schon vor der Vertreibung der Taliban aus Afghanistan fertig gestellt worden ist, ist es für Karl Grobe keinesfalls veraltet. Er lobt den pakistanischen Autor, den er bereits durch sein vorhergehendes Buch über die Taliban als "herausragenden Kenner" der Gegend schätzen gelernt hat, für seine spannende Studie. Lediglich der ihm zu knapp geratene Teil zur Geschichte des Islam findet nicht seine Zustimmung und er meint, hier wäre "mehr am Platz gewesen". Insgesamt aber würde Grobe das Buch gerne zur "Pflichtlektüre für Außen- und Wirtschaftspolitiker" erheben. Denn was der Autor sehr deutlich darstelle, sei der Widerspruch in der Politik der Großmächte, die angeblich lediglich den Terrorismus bekämpfen wollen, in Wahrheit aber vor allem an den Öl- und Gasvorkommen interessiert sind. Dass daraus "sozialer Sprengstoff" entsteht, der sich auch in Fundamentalismus und Extremismus wandeln kann, liegt für Grobe auf der Hand und wird, wie er lobt, in diesem Buch deutlich.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.05.2002

Heiko Flottau betont, dass der pakistanische Autor seit seinem letzten Buch als "anerkannter Experte" gilt, wenn es um islamistische Bewegungen geht. Und so empfiehlt der Rezensent auch uneingeschränkt dieses Buch, das sich mit den Islamisten in zentralasiatischen Republiken beschäftigt. Er legt es allen nachdrücklich ans Herz, die sich durch die "komplizierten Zusammenhänge" findet möchten, die die Konflikte dieser Regionen ausmachen. Flottau findet beim Autor so wichtige Begriffe wie den "Dschihad" erklärt und die Gründe für das Erstarken radikaler islamistischer Gruppen seit Untergang der Sowjetunion aufschlussreich dargelegt. Dabei scheint er das Bedauern Rashids darüber zu teilen, dass die USA nichts zur Lösung der Schwierigkeiten beigetragen, sondern lediglich eigene Interessen verfolgt haben. Denn, referiert er die Ansicht des Autors, der Sieg über die Taliban in Afghanistan nützt nichts, wenn sich währenddessen in Usbekistan neue radikale Gruppen formieren.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 27.03.2002

Gabriele Venzky ist schockiert. Was der pakistanische Journalist Ahmed Rashid in seinem neuen Buch über Zentralasien präsentiert, verschlägt der Rezensentin fast die Sprache. Dann jedoch macht sie in aller Drastik ihrem Schrecken über die geschilderten Entwicklungen Luft: 50 Millionen Menschen in Zentralasien seien ihren "korrupten Autokraten" ausgeliefert und würden wegen der Unterdrückung gerade des toleranten Islam direkt in die Radikalisierung getrieben. Gestützt werden diese Machthaber, berichtet Venzky, von den USA, die zwar nicht blind seien für diese Entwicklung, aber mehr an den Bodenschätzen interessiert seien als an den katastrophalen Folgen dieser Entwicklung. "In Zentralasien braut sich eine neue Bedrohung für die sichere Zukunft der Welt zusammen", schreibt die Rezensentin und teilt damit die Ansichten des Autors, die sie im vorliegenden Band hieb- und stichfest belegt findet.