Khaled Hroub

Hamas

Die islamische Bewegung in Palästina
Cover: Hamas
Palmyra Verlag, Heidelberg 2008
ISBN 9783930378777
Gebunden, 225 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Zur großen Überraschung vieler Beobachter gewann die Hamas im Jahr 2006 die Wahlen zur Palästinensischen Nationalbehörde. Die im Westen lediglich als "Terrororganisation" geltende Hamas ist seitdem somit demokratisch gewählte politische Partei und ein wichtiger Machtfaktor im israelisch-palästinensischen Konflikt. Das Buch von Khaled Hroub ist die erste für ein breites Publikum bestimmte Darstellung dieser umstrittenen politischen Organisation. Es enthält die Fakten, die in der alltäglichen Berichterstattung häufig fehlen. In einer informativen Frage-Antwort-Form behandelt der Autor alle die Hamas betreffenden wichtigen Aspekte: ihre Geschichte und religiösen Überzeugungen, ihre politische Programatik, Strategie und Organisationsstruktur, ihr weitreichendes soziales Engagement, ihre Stellung gegenüber den anderen palästinensischen Organisationen, die kritische Frage der Selbstmordattentate (die für viele fast synonym für die Hamas stehen), ihre Haltung zum Staat Israel sowie die Frage, ob mit der Hamas ein Frieden zwischen Israel und den Palästinensern möglich ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.09.2011

Michael Lüders begrüßt diese nicht mehr ganz neue Buch über die Hamas des palästinensischen Journalisten Khaled Hroub. Endlich mal einer, der die Hamas nicht als bloße Terrororganisation betrachtet, sondern als "wichtigen Akteur" im Nahostkonflikt, in dem ja alle Seiten gleichermaßen "existenziell" um ihr Land kämpfen. Hier hat er echtes Hintergrundwissen vorgefunden. Hroubs Diktum "Die Organisation muss als antizionistisch, aber nicht als antijüdisch charakterisiert werden", findet Lüders so überzeugend, dass er sich die Argumente dafür gleich spart. Die Selbstmordattentate der Hamas sind bei Hroub eine Reaktion auf das Massaker von Hebron, Israel werde anerkannt, wenn es der Hamas entgegenkommt. Wer das nicht überzeugend findet, legt Lüders nahe, muss ein "unkritischer Befürworter und Bewunderer Großisraels" sein.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.11.2008

Ludwig Watzal bespricht dieses Buch über die palästinensische Hamas ganz so, wie man es von dem für seine bizarre Haltung gegenüber Israel berüchtigten Publizisten gewohnt ist. Zunächst betont er, dass die Hamas durch die Entscheidung des "palästinensischen Souveräns" an die Macht gekommen sei, um dann umständlich auszuführen, warum die Organisation nicht antijüdisch sei und der arabische Antizionismus nichts mit dem europäischen Antisemitismus zu tun habe - schließlich gebe es für Diskriminierungen keine Grundlage im Koran. Dies, meint Watzal, stelle der Autor zu Recht fest. Auch die Frage des Terrors sieht er von Khaled Hroub offenbar erschöpfend behandelt: Der "Widerstand" werde zwar noch in der Rhetorik betont, spiele aber eigentlich gar keine Rolle mehr. Kurz erwähnt Rezensent Watzal, dass in dem Buch ansonsten vieles zu Geschichte, Zielen und Strategie der Organisation stehe. Abschließend bemängelt er etwas die fehlende Distanz, um das Buch dann aber als "allemal lesenswert" zu loben.

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