Gerd Gigerenzer

Bauchentscheidungen

Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition
Cover: Bauchentscheidungen
C. Bertelsmann Verlag, München 2007
ISBN 9783570009376
Gebunden, 284 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Hainer Kober. Anhand von zahlreichen Experimenten und Beispielen weist Blaise Pascal nach, dass Bauchentscheidungen, die nur auf einem einzigen guten Grund beruhen, uns nicht nur sehr viel Zeit ersparen, sondern unter bestimmten Voraussetzungen auch zu besseren Ergebnissen führen als Entscheidungen, die erst nach langem Abwägen aller zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Paradox formuliert besteht die Lebenskunst in einer Welt der Informationsüberflutung heute darin, intuitiv zu wissen, was sich nicht zu wissen lohnt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.10.2007

Erhellend scheint Susanne Hahn dieses Buch über die Vernunft von "Bauchentscheidungen", das Gerd Gigerenzer, Psychologe und Direktor am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, vorgelegt hat. Sie hat darin viel über die Grenzen des Standardmodells rationalen Handelns gelernt, das dem menschlichen Verhalten weder deskriptiv noch normativ angemessen erscheint. Gigerenzers Plädoyer für Vertrauen in Intuition und Faustregeln findet sie sehr überzeugend, zumal der Autor anhand zahlreicher Beispiele aufzeigt, dass ein der Intuition und den Faustregeln folgendes Agieren dem Optimierungshandeln auch im Blick auf Effektivität überlegen ist. Allerdings hätte sie sich etwas mehr Aufmerksamkeit für den Zusammenhang von "intuitiven" Urteilen und Vorgehensweisen, ihrer Bewährung in bestimmten Situationstypen und ihrer Rekonstruktion gewünscht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.10.2007

Mit großem Interesse und dabei auch noch mit Vergnügen hat Rezensent Martin Urban Gerd Gigerenzers Ergebnisse über seine Untersuchungen der sogenannten "Bauchentscheidungen", also der Intuition, gelesen. Weil in der Geschichte des Abendlandes seit langem die Vorstellung vorherrscht, dass vor allem Vernunft und Logik menschliche Entscheidungen regeln und absichern, findet der Rezensent dieses Buch, das der Intuition zu ihrem Recht verhilft, so fesselnd und "wichtig". Die Beispiele, die der Autor, Psychologe und Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, aus der Justiz oder dem Aktienhandel bringt, überzeugen Urban von der Treffsicherheit der unbewussten Entscheidungen und er hat mit Erstaunen aufgenommen, dass intuitive Erkenntnisse gewöhnlich auf überraschend wenigen Informationen beruhen und dabei dennoch häufiger ins Schwarze treffen als vernunftsbegründete Entscheidungen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.10.2007

Mit großem Interesse und dabei auch noch mit Vergnügen hat Rezensent Martin Urban Gerd Gigerenzers Ergebnisse über seine Untersuchungen der sogenannten "Bauchentscheidungen", also der Intuition, gelesen. Weil in der Geschichte des Abendlandes seit langem die Vorstellung vorherrscht, dass vor allem Vernunft und Logik menschliche Entscheidungen regeln und absichern, findet der Rezensent dieses Buch, das der Intuition zu ihrem Recht verhilft, so fesselnd und "wichtig". Die Beispiele, die der Autor, Psychologe und Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung aus der Justiz oder dem Aktienhandel bringt, überzeugen Urban von der Treffsicherheit der unbewussten Entscheidungen und er hat mit Erstaunen aufgenommen, dass intuitive Erkenntnisse gewöhnlich auf überraschend wenigen Informationen beruhen und dabei dennoch häufiger ins Schwarze treffen als vernunftsbegründete Entscheidungen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.07.2007

Angetan zeigt sich Rezensentin Petra Gehring von Gerd Gigerenzers Buch über "Bauchentscheidungen". Sie hat darin eine Menge über Entscheidungstheorie, aber noch mehr über deren Grenzen gelernt. Gigerenzers Kritik an den in der Psychologie und der Ökonomie verwendeten mathematischen Modellen rationaler Entscheidung scheint ihr rundum überzeugend. Anhand von zahlreichen verblüffenden Beispielen wird für sie die Überlegenheit und größere Realitätsnähe von Entscheidungen deutlich, die nicht auf diagnostisch-komplexen Verfahren basieren, sondern auf pragmatischen, intuitiven Urteilen. Dem Autor, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und habilitierter Psychologe, attestiert sie zudem, seine Thesen geistreich und charmant zu präsentieren. Die Schwächen des Buchs will sie allerdings nicht verschweigen. So findet sie etwa den verwendeten Intuitionsbegriff ziemlich weit gefasst und die Entstehung von Faustregeln etwas dürftig erklärt. Dennoch hat sie das Buch mit großem Gewinn gelesen.
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