Keiji Nakazawa

Barfuß durch Hiroshima, Band 1

Kinder des Krieges. (Ab 14 Jahre)
Cover: Barfuß durch Hiroshima, Band 1
Carlsen Verlag, Hamburg 2004
ISBN 9783551775016
Kartoniert, 302 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

In seiner vierteiligen Autobiografie "Barfuß durch Hiroshima" schildert der Autor und Zeichner Keiji Nakazawa seine persönliche Geschichte, beginnend im April 1945. Er zeigt, wie es zu der Katastrophe des Abwurfs der Atombombe auf seine Heimatstadt Hiroshima kommen konnte. Er dokumentiert das Grauen am Tag danach und erzählt die Geschichte der Überlebenden. Er berichtet von der amerikanischen Besatzung und schließlich vom langsamen Aufkeimen der Hoffnung.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.12.2004

Michael Schleichers Begeisterung für Keiji Nakazawas Hiroshima-Manga aus dem Jahr 1972 bleibt recht verhalten. Zwar schätzt er den japanischen Zeichner als Vorläufer von solch gefeierten Comics wie Art Spiegelman "Maus" oder Marjane Satrapis "Persepolis", doch so recht scheint der Funke nicht übergesprungen. Nakazawa hat den Abwurf der Atombombe über Hiroshima als Siebenjähriger erlebt, berichtet Schleicher, seine Schilderungen bleiben jedoch nie im Leid verhaftet, sondern erzählen eine optimistische, natürlich im Manga-Stil, an dessen Codes man sich erst gewöhnen müsse. Dass Nakazawa dabei mit den japanischen Nationalisten hart ins Gericht geht, verübelt ihm Schleicher, der sich eher gewünscht hätte, dass die Frage gestellt wird, ob es für die Amerikaner wirklich notwendig war, die Bombe zu zünden. 
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.11.2004

Tief bewegt zeigt sich Rezensent Martin Zeyn angesichts des nun auf Deutsch erschienenen ersten Comicbands von Keiji Nakazawa, in dem dieser seine Kindheitserinnerungen an den Atombombenabwurf auf Hiroshima verarbeitet. Alles andere als eine "Opfergeschichte" erwarte den Leser dieses Buches, das bereits 1972/73 in Japan erschien und dort "überraschend" erfolgreich war. Nakazawa richtet seinen Zorn nicht gegen die Amerikaner, sondern gegen das japanische Militär, zeigt Kriegsverbrechen an Chinesen, Gewalt in der eigenen Familie, den Tod von Bruder, Vater und Schwester, berichtet Zeyn. Beeindruckend findet der Kritiker die "Komplexität" der Figuren in diesem Manga - Menschen, keine "Lichtfiguren", die dem Druck der Ereignisse stets aufs Neue "erliegen". Dabei bleibe Nakazawa "formal zurückhaltend" und mache sein Buch auch für ungeübte Manga-Leser interessant. "Minutiös" und "quälend" schildert der Comiczeichner im ersten Band den Abwurf der Bombe und seine direkten Folgen. Gespannt wartet der Kritiker auf die drei folgenden Bücher, die bis August 2005 vorliegen sollen.

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