Mark Costello

Paranoia

Roman
Cover: Paranoia
Goldmann Verlag, München 2004
ISBN 9783442301034
Gebunden, 432 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Hans M. Herzog. Vi Asplund wächst als Tochter eines skurrilen Versicherungsgutachters in einem kleinen Dorf in New Hampshire auf. Große Teile ihrer Kindheit verbringen Vi und ihr Bruder Jens auf Unfallstellen, zu denen ihr Vater sie mitnimmt - zu entgleisten Frachtzügen etwa oder abgebrannten Häusern. Geprägt vom Eindruck allgegenwärtiger Katastrophen flüchtet sich Vi Jahre später zum Secret Service, wo sie als junge Agentin einen nervenzerreißenden Job als Bodyguard des Vizepräsidenten bekommt. Sie bewegt sich fortan in einer künstlichen und abgeschotteten Welt bürokratischer Sicherheit, die alle Risiken von vorneherein ausschließen soll - einer Welt, in der das Grundgefühl die Paranoia ist. Doch das wirkliche Leben erweist sich als unberechenbar und bricht mit all seinen Risiken, Unwägbarkeiten und Überraschungen immer wieder mit Macht über Vi und die Menschen, die sie umgeben, herein ...

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 17.06.2004

Tobias Gohlis ist von diesem Buch, das er als Kriminalroman charakterisiert, auch wenn sein amerikanischen Autor Mark Costello darauf beharrt, dass es keiner ist, begeistert und wirklich beeindruckt. Erzählt wird von dem paranoiden Geisteszustand von Beamten des Personenschutzes des Secret Service, fasst der Rezensent die Handlung zusammen. Dabei läuft die Romanhandlung auf die Erschießung eines vermeintlichen Attentäters heraus, ist also so etwas wie die "Chronik einer unvermeidllichen Hinrichtung", beschreibt Gohlis weiter. Für ihn besteht die "ungeheure Spannung" der Handlung in dem unabwendbaren Zulaufen des "Wahns der Personenschützer auf den Wahn eines anderen" und er fragt sich "verblüfft", warum eigentlich niemand vor dem Autor auf die "geniale Idee gekommen ist", den paranoiden Zustand, den der Beruf des Sicherheitsbeamten erzeugt, als "Metapher für den entseelten Zustand unserer Gesellschaften" anzuwenden.