Eric-Emmanuel Schmitt

Oskar und die Dame in Rosa

Erzählung
Cover: Oskar und die Dame in Rosa
Ammann Verlag, Zürich 2003
ISBN 9783250600572
Gebunden, 105 Seiten, 13,80 EUR

Klappentext

Der zehnjährige Oskar hat Leukämie und weiss, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat. Seine Eltern sind Feiglinge und meiden das Thema. Nur die ehemalige Catcherin Oma Rosa hat den Mut, mit Oskar zusammenzusitzen und über seine Fragen nachzudenken. Sie rät ihm, sich jeden verbleibenden Tag wie zehn Jahre vorzustellen, und so durchlebt Oskar auf wundersame Weise ein ganzes Menschenleben: Pubertät, erste Liebe, Eifersucht, Midlife-crisis und schliesslich das Alter. Glücklich, erschöpft und manchmal auch enttäuscht und nachdenklich erstattet er dem lieben Gott davon Bericht und kann schliesslich erfüllt und mit seinem Schicksal versöhnt sein Erdendasein beenden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.01.2006

Schmitts "Kinderbuch" erscheine in dieser Ausgabe in einem illustrierten Gewand aus "Pastellrosa" und "Himmelblau", beschreibt Rezensent Martin Krumbholz, wobei das Himmelblau seinen Grund in Oskars "großer Liebe Peggyblue" habe. Wie diese fröhlichen Farben komme auch die "ein wenig rührselige" Geschichte daher, in der der Erzähler mit dem lieben Gott auf "Duzfuß" stehe. Ein leukämiekranker Junge schreibt "aufmüpfige" Briefe an Gott, die er dann mit einem versöhnlichen "Küsschen" abschließt, berichtet der Rezensent. Viel mehr berichtet er allerdings nicht, auch nicht, was es auf den Illustrationen von Marcelino Truong zu sehen gibt, außer, dass der vorherrschende Eindruck von Schmitts nun illustrierter frecher Jungengeschichte einfach nur "nett" sei. "Da freut sich ein Vater!"

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.09.2003

Der Rezensent Robin Detje ist furchtbar genervt von diesem Buch über eine todkranken, kleinen Jungen, das den Leser einfach nur einseift und abfertigt. Emotionale Antatscherei nennt das, was Eric-Emmanuel Schmitt hier betreibt. Um zu zeigen, wie leicht das geht, leitet Detje seine Abfuhr im Schmitt'schen Stil ein: als ganz, ganz traurigen Brief an den lieben Gott. Doch der Ärger schlägt durch: Schmitt lasse seinen Protagonisten Sätze ausspucken, die uns garantiert rühren - "und zwar wie ein kleines Spielzeug-Maschinengewehr". Seiner Meinung nach ist das eben genau das, was man von Büchern für Leute, die sonst keine Buch lesen, erwarten darf - deshalb ist seine Rezension auch eine Verteidigung richtiger Literatur: "Das Schreiben als Erwachsenenkram kann ein herrlich verrücktes Spiel sein. Dies ist aber ein Buch für Literaturverächter. Für Kindsköppe", so sein Fazit.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.08.2003

Eberhard Rathgeb ist etwas fassungslos angesichts der Geschichte um den 10-jährigen Helden des Buches, der einem in dieser Machart aus einem "Kinderbuch entgegenrollen könnte", wie er moniert. So fragt er sich auch während der Lektüre der Geschichte um den kleinen Oskar, der in einem Krankenhaus an Krebs stirbt und dabei von einer rosa gekleideten Dame des Krankenhauspersonals begleitet wird, ob Erwachsene in der heutigen Zeit tatsächlich "wieder Kinderbücher brauchen". Rathgeb beschließt zumindest für sich, dass er solche "Rosa-Prosa-Bücher" nicht nötig hat, und er scheint von der Rührseligkeit der Geschichte etwas abgestoßen.
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