23.11.2016. Kaum ein Autor erzählt so dunkel leuchtend von den Schweinereien der italienischen Politik wie der ehemalige Richter Giancarlo de Cataldo. Und weitere Krimis, unter anderem von Friedrich Ani und Patricia Melo, aus Südafrika, Deutschland und aus weiteren dunklen Ecken des weltweiten Mordgeschehens.
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bestellen.Kaum ein Autor erzählt so dunkelleuchtend von den Schweinereien der italienischen Politik wie der ehemalige Richter
Giancarlo de Cataldo. Seit seinem großen "Romanzo Criminale" erzählt er von den Machenschaften und Verbrechen der
Mafia Capitale, die in
Rom im Verbund mit faschistischen Politzirkeln und vatikanischen Würdeträgern agiert. Und so ist es auch in dem Roman
"Die Nacht von Rom" den Cataldo zusammen mit dem investigativen Reporter
Carlo Bonini geschrieben hat: Intrigen treiben den Bürgermeister von Rom aus dem Amt, die Stadt versinkt unter
Müllbergen, der U-Bahn-Bau versackt im Korruptionssumpf, und das vom Papst ausgerufene Heilige Jahr verheißt reißende Geldströme. In der
NZZ empfiehlt Franz Haas diesen durchaus auch vergnüglichen Thriller, im
Standard lobt Gianluca Wallisch die hervorragende Recherche, in der
SZ findet Maike Albath den Roman so spannend wie erschütternd und nur den
Wahrheitsgehalt schwer erträglich.
Friedrich Ani ist der große Seelenkundler unter den deutschen Krimi-Autoren. In
"Nackter Mann, der brennt" lotet er einen besonders düsteren Abgrund aus: Nach vierzig Jahren kehrt Ludwig Dragomir in sein bayrisches Provinzstädtchen zurück, um die Honoratioren des Ortes für die Verbrechen büßen zu lassen, die sie an ihm und
anderen Kindern begangen haben. Schwarz und psychocholgisch erbarmungslos nennt Roswitha Budeus-Budde den Roman in der
SZ, in der
FR preist Sylvia Staude, wie schlank, scharf und atmosphärisch zugleich Ani erzähle. In der
Zeit spendet Tobias Gohlis diesem Roman um Kindesmissbrauch und Heuchelei, Schuld und Wahn allerhöchstes Lob: Mit dem Buch empfehle sich Ani glatt für die
Inquisition! Mit großem Wohlwollen wurde auch
Matthias Wittekindts neuer Roman
"Der Unfall in der Rue Bisson" besprochen, der mit "gekonnter Unschärfe" (
Welt) vom "ganz normalen, drückebergerischen Leben" in der Provinz (
FR) erzählt.
Die brasilianische Autorin
Patricia Melo erzählt in ihrem Roman
"Trügerisches Licht" von Gewalt, Korruption und Ruhmsucht in
São Paulo.
Perlentaucherin Thekla Dannenberg
empfahl den Roman bereits in ihrer Kolumne "Mord und Ratschlag" als hübsch böse Mischung aus Polizeiroman und Telenovela. Auch in
taz und
FR waren die Kritikerinnen von diesem Roman begeistert, der einen gleißenden Lichtkegel auf brasilianische Zustände werfe. Mit viel Sympathie wurde auch
Malla Nunns "Zeit der Finsternis" () aufgenommen, der die
SZ nicht nur als "
African Noir", sondern auch als Apartheid-Roman frösteln ließ.
Donald Ray Pollocks Roman
"Die himmlische Tafel" erzählt von drei Brüdern, die sich raubend und mordend durch den amerikanischen Westen schlagen. Bitter, rau und humorvoll fanden
FAZ und
SZ diese ungeschönte Geschichte über die Verlierer des Lebens. Die
Zeit sieht in dem Roman ein erhellendes Kapitel der amerikanischen Gewaltgeschichte erzählt.
Iain Levisons "Gedankenjäger" () fand ebenso seine Freunde unter den Kritikern, die sich den Roman als unterhaltsame Mischung aus Buddy-Komödie und Raodmovie gern gefallen ließen. Im
Perlentaucher begeisterte sich Thekla Dannenberg zudem sehr für
Peter Temples klassisch geschnittenen Thriller
"Die Schuld vergangener Tage" (), in dem auch
SZ-Kritiker Fritz Göttler die Korruption der Großstadt hervorragend gegen die melancholische Solidarität des Hinterlands geschnitten sah.
Weitere
Krimiempfehlungen finden Sie in Thekla Dannenbergs Kolumne
Mord und Ratschlag und in der
Buchdatenbank des
Perlentauchers.
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